Deshalb habe man Machbarkeitsstudien bei Architekturbüros in Auftrag gegeben, so das Rathaus. Für die Sanierung bzw. den Neubau des fast 60 Jahre alten Gebäudes liegen nun Vorentwürfe der Architekturbüros Hilker + Jochheim aus Menden sowie Post & Wundes aus Ense vor.
Das Mendener Büro legte u.a. eine Kostenprognose für Sanierung sowie Umbau des Kindergartens vor – mit „Objekterweiterung des innenliegenden Freibereiches“, so das Rathaus. Die Kostenschätzung hierfür beträgt 1,043 Mio. Euro.
Wesentliche Gewerke dabei sind die Erneuerung der Fußböden, Austausch Fenster und Außentüren, Malerarbeiten, Ausbau Innenhofbereich, Erneuerung Deckenbereiche, Erneuerung Dachbeläge in Teilbereichen, Einbau einer Lüftungsanlage, Ertüchtigung der Elektroleitungen sowie Erneuerung von Beleuchtung und Sanitärbereichen.
Der von Hilker + Jochheim ebenfalls geplante Neubau würde rund 1,432 Mio. Euro kosten. Beide Kalkulationen stammen aus März 2021 und dürften sich pro Jahr gut und gerne um etwa 15 Prozent verteuern.
Als Vorteil von Sanierung/ Umbau gegenüber einem Neubau wird in der Rathaus-Vorlage insbesondere der Preis benannt. Der liege beim Neubau rund 37 Prozent über der Sanierung.
Als Nachteile von Sanierung/Umbau gegenüber Neubau werden benannt: die energetisch geringere Gebäudequalität gegenüber einem Neubau, die 17 Jahre alte Heizungsanlage bleibe bestehen, eine spätere Umrüstung auf evtl. Wärmepumpentechnik sei nicht effektiv, konstruktive Mängel in der Gestaltung des Daches wie z.B. durch zueinander laufende Dachflächen blieben bestehen, ebenso bliebe die aktuell unzureichende Belichtungssituation der innenliegenden Räume unverändert bzw. mangelhaft.
Nach Einschätzung des zweiten Architekturbüros Post & Wundes aus Ense „ist eine generelle Sanierung des Kindergartens nicht wirtschaftlich. Der eingereichte Entwurf für den Neubau des Kindergarten Wiehagen ist mit Kosten in Höhe von 1.49 Mio. Euro geschätzt“, so das Rathaus – diese Kalkulation stammt aus Oktober 2021. Auch hier müssten entsprechende Preisanpassungen je nach Zeitraum der Umsetzung erfolgen.
In die nächste Diskussion im Bauausschuss am Dienstag ab 18 Uhr (Bürgerhaus) geht die Verwaltung mit einem vorläufigen Fazit, das die bisherige Tendenz zum Neubau untermauert. So heißt es in der Vorlage: „Generell kann festgestellt werden, dass die Sanierung und der Umbau eines bestehenden, fast 60 Jahre alten Gebäudes bauliche Risiken mit sich bringen, die sich oftmals erst nach näherer baulicher Betrachtung der Details zeigen oder auch bei der späteren Bauabwicklung. Insoweit bedarf es zur endgültigen Entscheidung einer baulichen Maßnahme einer intensiven Gesamtbetrachtung“.