Zum anderen sei auch mit den Eltern im Vorfeld die Möglichkeit von Corona-Infektionen im Lager angesprochen worden – auch, dass Kinder unter Umständen abgeholt werden müssten.
„Wir haben die Kinder mit der Fähre zum Festland gebracht, dort wurden sie von den Eltern übernommen“, berichtet Angelika Plusczyk zur frühzeitigen Rückfahrt der Erkrankten. „Das hat alles super geklappt, die Mütter und Väter waren sehr verständnisvoll. Wir können uns da nur bei allen Eltern bedanken“.
Weil schon bei den Planungen nicht auszuschließen war, dass Corona im Lager auftreten könnte, habe man sich auch bereits gedanklich auf die Möglichkeit eingestellt. „Wir wussten im Vorfeld alle, wie wir damit umgehen“.
Und so war es wohl auch diese Vorbereitung auf den Eventualfall, die beitrug, dass trotz einer Corona-Infektion bei rund einem Viertel der Ferienkinder das Programm für alle anderen durchgezogen wurde und Wickedes Kinder nach zwei Jahren Pause endlich mal wieder die Ferieninsel genießen können.
Aber auch im Betreuerteam hatte das Virus zugeschlagen. Ein Mitglied der Gruppe habe sich in sein Hotelzimmer in Quarantäne begeben, berichtet Angelika Plusczyk.
Nun bleibt ohnehin nur noch eine kurze Zeit auf der Ferieninsel. Am Donnerstagabend war der traditionelle bunte Abend angesetzt, am Freitag ist packen angesagt und am Samstag kehrt die Truppe auch schon heim. Mit der Ankunft am Kraftwerk werde zwischen 16 und 17 Uhr gerechnet.
Wenn auch das Ferienprogramm auf der Insel trotz Corona weitgehend durchgezogen wurde: Ein Punkt musste dann doch gestrichen werden: der ökumenische Gottesdienst am Mittwoch mit den beiden Pfarrern Christian Klein und Thomas Metten. Sie waren am Montagabend vom Ameland-Team angerufen und über die Situation informiert worden, brachen daraufhin ihre Reisepläne ab.
Dienstag sollte es gemeinsam zur Insel gehen, am Donnerstag wieder zurück, berichteten die beiden Geistlichen. Für sie ist der Besuch auf Ameland nicht nur mit dem Gemeinschaftserlebnis im Ferienlager und dem Gottesdienst mit Kindern und Betreuern verbunden.
Die gemeinsame Zeit auf der Insel sei vielmehr immer auch „wie eine ökumenische Klausurtagung“, so Christian Klein. In den gemeinsamen Stunden habe man die Möglichkeit, die aktuelle Situation der Ökumene in Wickede zu erörtern, Entwicklungen zu beleuchten und Neues zu planen.
„Es kommt ja nicht von ungefähr, dass die Ökumene in Wickede so gut läuft“, unterstreicht der evangelische Pfarrer. „Wann hat man schon mal die Möglichkeit, den ganzen Tagen zusammen zu verbringen?“, pflichtet Thomas Metten bei. Auch er äußert sein Bedauern, dass Corona wiederum einen Strich durch den gemeinsamen Ameland-Besuch gemacht hat.