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Frisch gestrichen, schon wieder beschmiert

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Von: Martin Hüttenbrink

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Frisch gestrichen, schon wieder versaut: Den Gästen seiner Außengastronomie will Kiosk-Pächter Richard Geisen so etwas nicht zumuten. © Martin Hüttenbrink

Sauerei am Freibadkiosk: Nur kurz nach dem Reinigen und Überstreichen von Graffiti zum Saisonstart hat der Täter schon wieder zugeschlagen. Sonntagabend war noch alles in Ordnung, am Montagmorgen war wieder alles beschmiert. Wände, Türen, Müllcontainer – der Täter machte vor nichts Halt.

Wickede – Für Kiosk-Pächter Richard Geisen geht das schon hart Richtung Geschäftsschädigung. Denn er möchte mit der Freibadsaison auch wieder seine Außengastronomie einläuten. Damit hat der Betrieb in der jüngeren Vergangenheit bereits Furore gemacht: Der gastliche Punkt an der ruhigen Straße Im Winkel, an der aber mancher Wanderer und Radler aufläuft, war zuletzt ein gern genutzter Anlaufpunkt. Die Schmierereien an Wänden und Türen allerdings – das will Richard Geisen keinem Gast zumuten.

Die Sachbeschädigung beschränkt sich nicht nur auf die eben erst neu lackierte Außentür des Kiosks und die gerade wieder weiß gestrichene Wand. Auch ums Eck ‘rum sind weitere Schmierereien im Wandbereich hinter den Containern, an den Containern selbst ebenso wie an der Tür zum Technikraum zu finden. Dabei beschimpft der Täter sogar diejenigen, die seine vorherigen Schmierereien beseitigt hatten: „Hurensohn, wer Graffiti entfernt“, ist mit einem Edding auf eine der Mülltonnen geschrieben.

Auch an der Technik-Tür ist in großen Lettern unter anderem das Namenszeichen „CSF“ zu lesen, dessen Nutzer bereits zuvor diverse Schmierereien am Freibad und im gesamten Bereich des Bades zu verantworten hat.

Abgeschiedene Ecke

„Das ist aber auch eine abgeschiedene Ecke hier, da haben die leichtes Spiel“, beklagt Freibadpächter Richard Geisen die Problematik. Das gilt ebenso fürs ASV-Heim: Auch dieses Gebäude wurde am Wochenende von dem Täter heimgesucht.

Sauer ist auch Ruth Hornkamp, im Rathaus unter anderem zuständig für das Freibad. „Da hat man alles tippitoppi fertig und dann kommt wieder jemand und schmiert alles zu – total ärgerlich“, macht sie ihrem Frust Luft.

Aber was ist zu tun? Zumindest Anzeige wegen Sachbeschädigung stellen – das ist das eine. Das andere ist die Überlegung, mehr Licht an den neuralgischen Punkt zu bringen, damit auch aus der Entfernung auffällt, dass sich da jemand ‘rumtreibt. Nachgedacht worden sei auch bereist über eine Kamera, das sei aber aus Datenschutzgründen problematisch, wenn damit auch öffentliche Verkehrsfläche erfasst wird.

Bevölkerung um Hilfe gebeten

Neben einem weiteren Kontakt mit der Polizei zwecks Bitte, bei Streifen auch zum Freibad zu fahren, muss nun einmal gereinigt, gestrichen und lackiert werden – das immer auch auf Kosten des Steuerzahlers und damit der Bürger Wickedes.

Insofern besteht auch durchaus ein Eigeninteresse, wenn Passanten dort Verdächtiges beobachten. Ein kurzer Anruf bei der Polizei kann der entscheidende Tipp sein. Eine etwas andere Herangehensweise wäre die ganz bewusste Gestaltung der Freiflächen mit Graffiti.

Kodex bei den Sprayern

Denn auch das wird in der Bevölkerung registriert: Grafitti werden selten übersprüht, möglicherweise, weil es unter den Sprayern eine Form von Kodex gibt. Zudem gibt’s ansehnliche Motive, mit denen die Aufenthaltsqualität durchaus steigt. Die jüngsten Schmierereien und Kritzeleien gehören nach Ansicht aller aber definitiv nicht dazu.

Die aktuellen Schmierereien am Freibad waren nicht die einzigen Sachbeschädigungen vom Täter mit dem Tag „CSF“. Auch 100 Meter weiter am ASV-Heim hinterließ er in dieser Nacht seine Spuren. An dem zur Ruhr gewandten Untergeschoss des Vereinsheimes der Wickeder Angler findet sich exakt das Motiv wieder, das an eine Phallusdarstellung erinnert – die einen brauchen fürs Selbstwertgefühl viel PS, die anderen große Wände.

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