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Volksbank sieht Fusionsplan bestätigt

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Von: Martin Hüttenbrink

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zwei Männer am Schreibtisch
Nach Jahren positiver Berichte über vergangene Geschäftsjahre bewerten die Bankvorstände Holger Georg Schwarz und Joachim Bauerdick den Verlauf in 2022 als „nicht auskömmlich“. © hütt_Hüttenbrink, Martin

Vor dem Hintergrund der angestrebten Fusion mit der Mendener Bank verweist die Volksbank Wickede jetzt auf ein „schwieriges Geschäftsjahr 2022“. Dessen Verlauf scheint die Notwendigkeit der Fusion zu untermauern. „Unsere Eigenkapitaldecke reicht nicht für ein auskömmliches Wachstum. Grundlegende Änderungen verspricht ausschließlich die Verschmelzung mit einem leistungsstarken Partner wie der Mendener Bank“, bewertet Vorstand Holger Georg Schwarz die Lage.

Wickede – Nach Mitteilung der Bank sei mit Blick auf die vorläufigen Zahlen die Bilanzsumme von 172 Millionen Euro in 2021 auf 169 Millionen Euro in 2022 gesunken. Bei einem nahezu gleichbleibenden Zinsüberschuss seien der Provisionsüberschuss zurückgegangen und die Verwaltungsaufwendungen gestiegen. Unterm Strich sinke damit das Betriebsergebnis vor Bewertung von rund 707 000 Euro auf etwa 462 000 Euro im Vorjahr. „Ein Minus von fast 35 Prozent – trotz des besonderen Einsatzes aller Kolleginnen und Kollegen“, fasst Vorstand Joachim Bauerdick zusammen.

Als einen Faktor für die rückläufige Haushaltsentwicklung benennt der Vorstand einen Einbruch beim Kreditwachstum. Die bilanziellen Kundeneinlagen reduzierten sich um rund 7 Prozent auf 108 Millionen Euro.

Das Kreditgeschäft nahm in 2022 lediglich um 2,6 Millionen Euro oder 2,3 Prozent auf 117 Millionen Euro zu. Damit sei das Kreditwachstum in 2022 um mehr als 81 Prozent gegenüber dem Vorjahr rückläufig gewesen.

Personalsituation problematisch

Aufgrund dieser Gesamtentwicklung werde das Betriebsergebnis in Relation zur durchschnittlichen Bilanzsumme 2022 bei rund 0,24 Prozent liegen. „Damit liegen wir deutlich unterhalb der roten Linie, bei der ein Kreditinstitut in den Fokus der Bankenaufsicht rückt. So kann und darf es nicht weitergehen“, so Bauerdick.

Noch problematischer aber sei die Personalsituation der Volksbank Wickede (Ruhr). „Als kleine Genossenschaftsbank ist unser Verwaltungsaufwand relativ gesehen viel zu groß. Notwendige Investitionen müssen zurückgestellt werden und wir können Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern keine Entwicklungsperspektive bieten“, fassen beide Vorstände die Herausforderungen der Zukunft zusammen. Dabei betonten sie den „vorbildlichen Einsatz“ aller Mitarbeiter sowie die Unterstützung der Mendener Bank: „Respekt vor dem Engagement unserer Kolleginnen und Kollegen für die Mitglieder unserer Genossenschaft. Ohne ihre Leistungs- und Einsatzbereitschaft wäre 2022 nicht zu stemmen gewesen“.

Es sei dem Engagement der Belegschaft sowie der Kooperation mit der Mendener Bank zu verdanken, „dass wir trotz mannigfaltiger Aufgaben das Geschäftsjahr 2022 bewältigen konnten.“ Die Mendener Partner hätten beispielsweise beim Betrieb des Kundenservicecenters oder bei Konsortialkrediten unterstützt.

Zuversicht vor der Abstimmung am 2. Mai

Mit seinem Überblick über das Geschäftsjahr 2022 als Beleg für die Notwendigkeit der Fusion mit der Mendener Bank verweist der Vorstand der Volksbank Wickede auf die intensiven Vorbereitungen zu diesem Schritt. Mitarbeiter sowie Mitglieder seien dabei eingebunden und laufend informiert worden, erinnern Vorstand und Aufsichtsrat etwa an die Informationsveranstaltung am 1. Februar.

Deren Ergebnis beurteilt das heimische Geldinstitut im Nachgang rundum positiv. So sei die Erläuterung der Eckpunkte des Verschmelzungsvertrags auf breite Zustimmung gestoßen. Daher blicken Vorstand und Aufsichtsrat nun zuversichtlich dem 2. Mai entgegen, wenn bei der Generalversammlung in der Gemeindehalle Echthausen die endgültige Beschlussfassung über die Fusion vorgesehen ist.

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