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Christoph Schlünder verstorben

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Von: Martin Hüttenbrink

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Portraitfoto Mann
Im Alter von 88 Jahren gestorben: Christoph Adolf Johann Schlünder © Familie Schlünder

Mit einer langen Bäckerei-Tradition in der Familie und feinem kaufmännischen Gespür hat er die Gemeinde Wickede (Ruhr) zu einem internationalen Drehkreuz für Brot- und Kuchen-Spezialitäten gemacht: Am Samstag ist der Wickeder Backwaren-Exporteur Christoph Adolf Johann Schlünder im Alter von 88 Jahren gestorben.

Wickede – „Echt westfälisches Pumpernickel“ hatten schon seine Ahnen angeboten, in den 30er Jahren in die umliegenden Orte ausgeliefert und seit den Nachkriegsjahren exportiert. Mit dieser Familiengeschichte im Rücken machte sich Christoph Schlünder 1966 mit der Firma „Schlünder Export Brot“ selbstständig.

Seit 1967 war er auf den großen Fachmessen in Deutschland, den USA und anderswo vertreten. Dem weltweiten Vertriebsnetz des vierfachen Familienvaters kamen die Beliebtheit deutscher Backwaren aber auch der Wunsch deutscher Reisender entgegen, im Urlaub nicht auf das heimische Brot verzichten zu müssen.

Wenn jemand irgendwo auf der Welt in einem Geschäft plötzlich hocherfreut auf westfälisches Pumpernickel, Vollkornbrote, Tortenböden und Folienkuchen stieß, steckte ganz oft der von Christoph Schlünder von Wickede aus gesteuerte Export dahinter.

Erst mit 85 Jahren gab er das Geschäft an den Neheimer Unternehmer Henning Schulze weiter, den er noch zu Fachmessen begleitete. Der Firmenname „Schlünder Brot&Kuchen“ blieb.

Passionierter Ahnenforscher

Gefragt war die Expertise von Christoph Schlünder auch als Heimatkundiger mit großem Interesse für seinen Geburtsort Wimbern und die Region. Immerhin datieren erste Hinweise auf den Familiennamen zurück auf das Jahr 1474.

Als passionierter Ahnenforscher trug Christoph Schlünder u.a. den Stammbaum der Familie zusammen, legte besonderen Wert auf die Tatsache, dass die Familie seit über 500 Jahren „auf ein und derselben Scholle in Wimbern“ ansässig ist, wo er auch 1933 geboren wurde und mehrfach große Sippentreffen mit jeweils mehreren hundert Verwandten organisierte.

Die Verwurzelung der Familie in die Heimatgeschichte zeigt nicht zuletzt die Tatsache, dass sein Vater am 1. Juli 1899 in der Alten Poststation in Wimbern zur Welt kam, dort, wo die Posthalterei Schlünder schon seit dem 17. Jahrhundert bestand.

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