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Verschmelzung „ist an der Zeit“

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Von: Martin Hüttenbrink

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Das Haus an der Kirchstraße und sein Vorstand: Joachim Bauerdick und Holger Schwarz bitten um das Ja zur Fusion. © Martin Hüttenbrink

Nach der Aussprache zur Fusion im Februar gibt die Volksbank Wickede es ihren Mitgliedern jetzt auch schriftlich: Mit der rückläufigen Bilanzsumme wird auf die Notwendigkeit zur Fusion verwiesen. Deren Vertrag ist endverhandelt, liegt nun zur Einsicht aus.

Wickede – Jetzt kommt die Einladung zur Generalversammlung am 2. Mai. Mit zwei Schwerpunktthemen: der Jahresabschluss und die Verschmelzung mit der Mendener Bank.

Das „sehr schwierige Geschäftsjahr 2022“ zeige: „Es ist an der Zeit, den Schritt der Verschmelzung mit der Mendener Bank zu gehen“. So formuliert es die Bank im aktuellen Rundschreiben, das jetzt die Mitglieder erreicht.

Insgesamt sei das Betriebsergebnis vor Bewertung von rund 707 000 Euro in 2021 auf etwa 462 000 Euro im Vorjahr geschrumpft – „ein Minus von fast 35 Prozent“, halten die Vorstände Joachim Bauerdick und Holger Georg Schwarz fest. Mit diesem Ergebnis in Relation zur durchschnittlichen Bilanzsumme „liegen wir deutlich unter der roten Linie, bei der ein Kreditinstitut in den Fokus der Bankenaufsicht rückt“, untermauert die Chefetage ihre Ausführungen vom Februar.

Das Kreditgeschäft habe 2022 nur um 2,6 Mio. oder 2,3 Prozent auf 117 Mio. Euro zugenommen, damit sei das Kreditwachstum insgesamt gegenüber dem Vorjahr um 81 Prozent gesunken. Die Eigenkapitaldecke reiche nicht für ein auskömmliches Wachstum. Eine grundlegende Änderung verspreche nur die Verschmelzung mit einem Partner wie der Mendener Bank.

Deshalb sind Vorstand und Aufsichtsrat „froh, dass wir einen fairen Verschmelzungsvertrag mit den Vorstandskollegen der Mendener Bank aushandeln konnten“. Der soll im Rahmen der Generalversammlung am 2. Mai noch einmal vorgestellt werden. Wer den Vertragsentwurf bereits vorab einsehen möchte: Er liegt inzwischen in der Volksbank an der Kirchstraße für jedes Mitglied aus.

Keine Kündigungen

Das örtliche Geldinstitut soll dem Entwurf zufolge künftig als „Volksbank Wickede (Ruhr) – Zweigniederlassung der Mendener Bank eG“ firmieren und künftig mit „mindestens genau so vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wie aktuell“ vor Ort tätig sein.

Der Rundbrief erläutert zudem noch einmal einen der besonderen Vorteile der Fusion mit einem Institut „auf Augenhöhe“: „Da sich beide Banken hinsichtlich der Größe nicht extrem unterscheiden, sind auch die Prozesse und Strukturen ähnlich“ – die Verschmelzung werde weniger aufwendig und damit kostengünster als bei einer Fusion mit einer größeren Bank.

Der Vorstand zitiert zudem die bestehende Kooperation und die tägliche Zusammenarbeit der beiden Geldinstitute. Diese eingeübte und verlässliche Partnerschaft sei „ein unbezahlbarer Vorteil für das Zusammenwachsen zu einer Einheit. Es würde mit weniger Reibungsverlusten und damit geringeren Kosten erfolgen als bei anderen Partnern“.

Neben der Tatsache, dass der komplette Wickeder Aufsichtsrat Teil des Aufsichtsgremiums der neuen Bank wird und zudem mit Holger Georg Schwarz ein gleichberechtigtes Vorstandsmitglied in den Vorstand entsendet werde, ergebe sich auch für die jetzige Belegschaft am Markt „eine klare Zukunftsperspektive“, bei der es keine fusionsbedingten Kündigungen geben werde. „Auch deswegen unterstützen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Fusion einhellig“, so der Vorstand.

Es sei ein fairer und den Interessen der Mitglieder und der Belegschaft gerecht werdender Vertragsentwurf, der nun zur Abstimmung vorgelegt werde. Für die entscheidende Generalversammlung appelliert der Vorstand: „Lassen Sie uns am 2. Mai 2023 die Weichen in Richtung Zukunft stellen und die Verschmelzung beschließen“.

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