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Taschengeldbörse geht in die Schule

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Von: Martin Hüttenbrink

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Vier Mädchen und ein Mann auf dem Bild
Das aktuelle TaB-Team mit v.l. Angelika Bechheim-Kanthak, Andrea Schulte, Michael Dobrindt, Gabi Firniß und Heidi Kroker – weitere ehrenamtliche Helfer sind jederzeit gerne gesehen und können sich z.B. unter Tel. 915133 melden. © Kanthak

Jung und Alt sollen voneinander profitieren – dieses zentrale Ziel des Seniorenforums Wickede wird mit mehreren Angeboten angesteuert. Mit dabei: die Taschengeldbörse. Hier nimmt der Betrieb inzwischen wieder Fahrt auf, so dass aktuell noch weitere Jugendliche für die verschiedenen Jobs gesucht werden, die ältere Einwohner anbieten.

Wickede – Dabei ist das Team der Taschengeldbörse (TaB) durchaus aktiv und arbeitet auf verschiedenen Wegen daran, zwischen Jung und Alt, zwischen Angebot und Nachfrage Brücken zu bauen. Etwa mit der Aktion jüngst in der Sekundarschule. Dort hatte das TaB-Team mit dankenswerter Unterstützung von Abteilungsleiterin Ines Kister und dem Lehrerteam das Projekt in den Klassen 8 bis 10 vorgestellt und auch gleich eine recht rege Reaktion bekommen. Gabi Firniß und Michael Dobrindt hatten in den Klassen abgefragt, wer denn wohl Bereitschaft zu solchen kleinen Jobs hätte – und etliche Finger gingen nach oben.

Die Mädchen und Jungen dort zählen zum klassischen Zielpublikum der Taschengeldbörse: Junge Leute, die sich mit einem Job etwas dazuverdienen wollen – vom TaB-Team empfohlen wird je nach Arbeit ein „Stundenlohn“ von 5 bis 10 Euro.

Das mit der Vermittlung durch die TaB hergestellte Miteinander von Jung und Alt ist zunächst mal ganz unverbindlich und ohne weitere Verpflichtungen so vorgesehen. Die Erfahrung zeigt aber, dass es nicht bei einem einmaligen Job bleiben muss. Wenn „die Chemie stimmt“ und beide Seiten gut miteinander klarkommen, kann das auch die Basis für weitere „Kooperationen“ sein – ob in Haus und Garten oder bei welchen kleinen Jobs auch immer. Dabei heißt „Alt“ nicht, dass nur Senioren das Angebot nutzen können – die TaB ist für alle da, die einen geeigneten Job zu vergeben haben.

Im achten Jahr der Taschengeldbörse vor Ort hat dieses Konzept bereits hundertfach funktioniert. Vor gut einem Jahr etwa vermeldete das Team des Seniorenforums eine Quote von rund 250 vermittelten Jobs seit Beginn des Projektes. Mittlerweile ist die 300er-Marke in Sicht.

Um das „Geschäft“ weiter anzukurbeln, arbeitet das TaB-Team auch an neuem Informationsmaterial. So wurden vor wenigen Tagen die neuen Flyer für das Projekt fertig, die bereits im Rathaus und an anderen Stellen im Gemeindegebiet ausliegen und einen Überblick geben.

Mit dabei auch die neuen Öffnungszeiten: Die Taschenbörse ist ab sofort donnerstagsmorgens von 10 bis 11 Uhr sowie nachmittags von 16 bis 17 Uhr im Rathaus geöffnet. Damit kommt das Team den zeitlichen Möglichkeiten sowohl der Auftraggeber als auch der Jobnehmer in der Schülerschaft entgegen.

Wichtig dabei: Wer die Sprechzeiten zur Kontaktaufnahme nutzen möchte, sollte vorher kurz telefonisch einen Termin absprechen. Erreichbar ist die Taschengeldbörse unter Tel. 915133.

Für das Projekt werden auch weiterhin interessierte Jugendliche gesucht, die ihr Taschengeld mit kleinen Jobs aufbessern wollen und die aufgerufen sind, sich beim Team der Taschengeldbörse zu melden.

Positive Begleiterscheinungen für alle Seiten

Die bisherigen Erfahrungen der Taschengeldbörse zeigen, dass dieses Projekt über den eigentlichen „Job“ hinaus viele positive Effekte mit sich bringt. So belegt manche Rückmeldung von den Jugendlichen, dass es durchaus Spaß macht, auf diese Weise Verantwortung zu übernehmen, zwischenmenschliche Kontakte zu älteren Menschen aufzubauen oder selbstständig Arbeiten auszuführen.

Im Gegenzug verdeutlicht die Resonanz der Jobanbieter, wie hilfreich die Unterstützung durch die jungen Leute aus der Gemeinde ist und dass man deren Freundlichkeit und Verantwortungsbewusstsein zu schätzen weiß.

Damit geht letztlich auch das Vorhaben auf, neben dem für beide Seiten rein praktischen Nutzen der Taschengeldbörse auch eine Brücke zwischen den Generationen zu schaffen, von deren positiven Begleiterscheinungen alle Seiten profitieren können.

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