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Im April wieder auf die Strecke

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Von: Anne Schoplick

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Junge springt mit Fahrrad über Hügel
Der Sprung in die Saison am Bikepark Wickede steht bevor. © Martin Hüttenbrink

Noch umgibt rot-weißes Flatterband den Bikepark. Noch sieht man hier keine BMX- und Mountainbikes über die Bahnen und durch die Luft wirbeln. Allenfalls einige Aktive des Vereins NSD Racing, die dort ehrenamtlich in Eigenleistung zur Tat schreiten. Zu Fuß eben, mit Schubkarre statt Mountainbike, „und ab kommender Woche sind wir da fast täglich wieder im Einsatz“, versichert Dennis Diete, Vorsitzender des Vereins im Gespräch mit dem Anzeiger.

Wickede – Seine gute Nachricht lautet: „Der Schaden ist geringer als ursprünglich angenommen, das haben wir uns alle wirklich deutlich schlimmer vorgestellt“, hat er feststellen können, nachdem irgendjemand Ende Januar auf die Schnapsidee gekommen war, den Bikepark mit dem Auto zu befahren und somit zugleich ein Stück weit zu verwüsten – denn der Boden war zu diesem Zeitpunkt witterungsbedingt selbst für die Radsportler zu feucht und zu weich.

Die schlechte lautet demgemäß: Angesichts der laufenden Arbeiten kann der Park vorerst noch nicht geöffnet werden. Schuld daran sei jedoch nicht einmal der besagte Autofahrer, sondern schlichtweg das Wetter: Nach wie vor sei der Boden nach dem vielen Regen der vergangenen Wochen zu weich, drohten die Radsportler, darin mit ihren Reifen zu versinken, betont Diete: „Der Frost ist durch, jetzt drückt die ganze Feuchtigkeit nach oben durch.“ Erst Ende April soll es so weit sein – samt offizieller Eröffnung mit Rahmenprogramm, zum Beispiel Wettbewerben. Dies alles in der Hoffnung, „endlich auch mal in eine Corona-freie Saison zu starten.“

Doch das Endergebnis der Partie gute gegen schlechte Nachrichten lautet 2:1: Denn der Verein macht aus der Not eine Tugend und plant Erweiterungen und Umbauten, um die Anlage attraktiver zu gestalten und Abwechslung zu bieten – was genau, will Diete noch nicht verraten, nur so viel: „Wir nutzen die Chance, es noch einmal besser zu machen. Die Nutzer können sich auf eine schön gestaltete Anlage freuen.“ Aber die Tatsache, dass er gerade auf der Suche nach Baggern ist, zeigt, dass hier nicht bloß der Rasen gemäht werden soll.

Nicht nur die Attraktivität der Anlage will der Verein steigern, auch die eigene. Daher hat er sich jüngst aufgeteilt in drei „Fachbereiche“, die sich vertieft auf drei einzelne Disziplinen fokussieren wollen. Da ist zum einen „Downhill“. Hierbei kommt es darauf an, eine bergab führende Strecke in möglichst kurzer Zeit zu bewältigen.

Bei „Enduro“ geht es darum, abwechselnd mehrere Verbindungsetappen und Wertungsprüfungen zu absolvieren. Und dann ist da noch „Dirt Jump“. Hierbei geht es nicht darum, mit dem Mountainbike in die Pfütze zu springen, sondern vielmehr darum, das schmutzige Hindernis, sprich einen Erd- oder vielmehr Lehmhügel, zu überspringen und dabei in der Luft einen Trick zu vollführen. Dazu wolle man mit den Kindern auch mal in andere Bikeparks fahren.

„Und den Verein so aufzustellen, macht ihn natürlich attraktiver, als wenn man nur ein zusammengewürfelter Haufen ist“, meint Diete. Deshalb sei man derzeit auch dabei, sich dem Bund Deutscher Radfahrer und dem Radsportverband NRW anzuschließen.

Die Zahl der „Würfel“, also der Mitglieder, ist mittlerweile auf circa 70 angestiegen. Diete: „Wir sind froh über jedes weitere Mitglied. Denn wenn man etwas legalisieren oder umbauen möchte, ist es immer leichter, wenn man bei der Gemeinde oder anderen Behörden sieht, dass eine große Community dahinter steht und nicht nur eine Handvoll Leute. Aber den Park kann man natürlich auch weiterhin benutzen, ohne Mitglied zu sein.“ Dann aber eben mit dem Rad – und nicht mit dem Auto.

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