Das angegebene Konto übrigens ist möglicherweise unter betrügerischen Umständen eingerichtet worden. Denkbar, dass es mit Hilfe eines gestohlenen oder verlorenen Passes oder anderweitig ergaunerter Daten auf den Namen eines unbescholtenen Bürgers eröffnet wurde, der nichts davon weiß, dass Kriminelle auf seine Kappe ein Konto unterhalten.
Unterm Strich bleibt die Erkenntnis, dass hier offenbar eine relativ neue Masche des Kinder- oder Enkeltricks genutzt wird. Die Täter warten nicht erst, bis Geld oder Wertgegenstände abgehoben bzw. zurechtgelegt sind, um dann erst nach Stunden oder Tagen zuzuschlagen. Sie verlangen vielmehr eine Überweisung innerhalb kürzester Zeit. Auch hier gilt also höchste Vorsicht, insbesondere dann, wenn es auf Versuche einer Rückversicherung keine Reaktion gibt.
Im vorliegenden Fall hatte sich der Sohn noch am Abend auf die Glückwünsche gemeldet, als allerdings der Kontakt mit den Betrügern bereits gelaufen war.
Am Dienstagmorgen hatte die Wickederin dann noch versucht, die Betrüger zu locken. Sie nahm die SMS-Nummer und schrieb: „Jetzt wieder Geld auf dem Konto, könnte überweisen“.
Aber der oder die Täter blieben stumm. Erst danach erfuhr die Wickederin, warum: Ihr Ehemann hatte noch in der Nacht eine erboste Nachricht an die Handynummer der unbekannten Täter abgeschickt: „Hey, ihr Kriminellen – die Polizei weiß Bescheid, sie wird euch erwischen...“