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Schulhof 55 Prozent teurer

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Von: Martin Hüttenbrink

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Schulhof mit Schulgebäude
War nötig und ist toll geworden – aber auch 55 Prozent teurer: der Schulhof der Melanchthonschule © Martin Hüttenbrink

Mit einem Plus von 303 000 Euro bei einer Liste investiver Maßnahmen hat das Rathaus im Vorjahr Haushaltsüberschreitungen von rund 33 Prozent genehmigt. Geplant waren die Maßnahmen mit einer Gesamtsumme von 924 000 Euro, tatsächlich ausgegeben wurden 1,227 Mio. Größter Batzen war die Erneuerung des Melanchthon-Schulhofes, der mit 260 000 Euro rund 55 Prozent teurer wurde.

Wickede – Die Kostensteigerung um gut 92 000 Euro sei durch „Mehrleistungen und allgemeinen Baukostensteigerungen“ zustande gekommen, informierte die Verwaltung jetzt beim Bericht über die vom Kämmerer genehmigten Überschreitungen. Mit 40 000 Euro rund 15 Prozent teurer wurde auch ein neuer Unimog für den Bauhof.

Der im Haushalt veranschlagte Betrag von 210 000 Euro sei nicht ausreichend gewesen, „da zusätzliches Zubehör (Warnbeleuchtung, Torsionsrahmen, Kontergewicht u.ä.) erworben werden musste“, berichtet das Rathaus hierzu. Um alleine diese beiden Überschreitungen zu finanzieren, nutzte die Verwaltung einen Haushaltsposten, der für die Sanierung der Marscheidstraße eingeplant worden war. Diese Maßnahme sei aber nicht umgesetzt worden, so das Rathaus.

Weitere größere Posten sind Mehrkosten von 72 000 Euro für die Kindergarten-Erweiterung in Echthausen. Von diesem Ansatz hatte man allerdings Ende 2021 60 000 Euro abgeknappst, um damit den Soccercourt am Gerkensportplatz zu finanzieren. Zu den nun vorgesehenen 100 000 mussten die 60 000 also wieder hinzugerechnet werden, weitere 12 000 Euro kamen durch zusätzliche Kosten bei Gerüst- und Rohbau hinzu.

Mit rund 76 000 statt 50 000 Euro schlugen Gewerke für den Neubaus des Fuß- und des Radweges entlang der Ruhr zu Buche. Für Vermessungs- und Tiefbauarbeiten wurden 4 900 bzw. 17 600 Euro mehr ausgegeben, weitere 3500 Euro Mehrausgaben entfielen auf allgemeine Preissteigerungen.

Erstattung erwartet

Mehrkosten von fast 200 Prozent ergaben sich zudem beim Ausbau der Ladestruktur für E-Autos. Vor einem Jahr hatte der Gemeinderat 16 000 Euro für den Kauf von Ladesäulen bewilligt. „Die gesamten Baukosten beliefen sich jedoch auf 47 482,82 Euro“, berichtet das Rathaus, beruhigt aber: „Die Baukosten bekommt die Gemeinde bekanntlich von der Stadtwerke Fröndenberg Wickede GmbH erstattet“.

Die Liste der großen und kleinen Mehrkosten bei Investitionen umfasst weitere Ausgaben vom Neubau der Wirtschaftswege, deren 200 000 Euro um 8000 Euro stiegen, über den neuen Parkplatz an den Wohncontainern neben der Ruhr mit einem Plus von 30 Prozent auf 40 000 Euro oder zusätzliche Einrichtungen für die Obdachlosenunterkünfte mit 36 000 statt 18 000 Euro bis hin zu neuer Dienstkleidung für die Vollziehungsbeamtin mit 577 Euro.

Auch für das laufende Geschäft der Verwaltung wurden im Rathaus Mehrkosten abgesegnet. Die lagen für die gelisteten Maßnahmen bei 136 000 Euro oder 22 Prozent über der zuvor geplanten Summe von 616 000 Euro. Dazu zählen etwa jene rund 25 000 Euro Mehrkosten an Entschädigungen für die Kommunalpolitiker. Die seien durch eine Änderung der Entschädigungsverordnung entstanden, die Gesamtsumme der Entschädigungen steigt damit auf rund 195 000 Euro. Gut 12 600 Euro mehr musste die Gemeinde 2022 für die VHS ausgeben, die Gesamtkosten für die Volkshochschule stiegen damit auf 76 100 Euro. Ein ganz großer Posten sind Strom, Wasser und Gas für die gemeindlichen Gebäude. Hier waren die Kosten um 60 000 auf 196 000 Euro gestiegen.

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