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Junge Bäume abgeschnitten

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Von: Martin Hüttenbrink

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Blick in die Botanik mit abgeschnittenen Bäumen
Nur die Stümpfe zeugen noch davon, dass hier junge Bäume wachsen wollten. © Martin Hüttenbrink

Dass sich Umweltfrevler aus reiner Zerstörungswut an Büschen und Bäumen vergreifen, ist das eine. Ein anderes aber, wenn gezielt gegen Bewuchs vorgegangen wird. Das vermutet der Bauhof gegenwärtig auch wieder am Rande der Siedlung Goethestraße, wie nach einer aktuellen Inspektion erläutert wird.

Wickede – „Da sieht man die Stümpfe von den abgesägten Jungbäumen“, weist Bauhofleiter Reiner Kräenfeld auf einen Grünbereich hin. Der liegt zwischen dem Rand der Siedlung und den Aufforstungsflächen am Hang zum Freibad. „Das ist zwar nicht die eingezäunte Neuanpflanzung“, meint der Bauhofleiter. Aber auch der Bewuchs an den Rändern außerhalb des Zaunes sei so vorgesehen. Da könne man nicht einfach mit der Säge kommen und alles abschneiden.

Dass es sich hier nicht um einen Dumme-Jungen-Streich, sondern um ein gezieltes Vorgehen handele, sieht Kräenfeld auch anderweitig bestätigt. Die Art und Weise nämlich, wie die abgeschnittenen Jungbäume entsorgt wurden, weise auf System hin. Die gekappten Stämmchen wurden in dem eingezäunten Bereich zwischen den dort wachsenden Bäumen abgelegt – oder besser: versteckt. Wer einfach aus Spaß an jungen Bäumen ‘rumsäbelt, macht sich nicht die Mühe, die abgesägten Stücke auch noch auf diese Weise zu entsorgen.

Die Erfahrung vieler Jahre zeigt, dass es verschiedene Motivationen für solchen Pflanzenfrevel gibt. In oder am Rande von Wohngebieten ist es oft Ablehnung von Anwohnern. Sie wollen keine Hochstämme in der Nähe ihrer Grundstücke. Aus unterschiedlichen Gründen: Weil sie keine Lust haben, später das Laub in ihrem Garten liegen zu haben, weil ihnen die Kronen später das Licht nehmen könnten oder ganz einfach, weil die sich entwickelnden Baumkronen irgendwann drohen, die Aussicht zu verstellen.

Was auch immer es sein mag, ob die etlichen Vorfälle dieser Art am Sauberkeitsstreifen, den der Bauhof rund um die Siedlung „Goethestraße“ angelegt hat, möglicherweise noch andere Gründe haben: Für den Bauhof handelt es sich zumindest um Sachbeschädigung und somit um ein ahndungwürdiges Vergehen. Deshalb werde man in nächster Zeit genauer hinsehen.

Jedenfalls gelte eines: Wenn die jungen Laub- und auch Nadelbäume in diesem Bereich auch nicht direkt in der eingezäunten Schonung stehen, sondern an deren Rand, und wenn es sich bei den Jungbäumen zudem um Naturverjüngung handele, die sich am Standort selbst gesetzt hat und nicht mit menschlicher Unterstützung angepflanzt wurde, so stelle dies dennoch eine gewünschte Bepflanzung dar, macht Bauhofleiter Reiner Kräenfeld unmissverständlich klar

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