Vorwurf: Autobahnplanung ins Blaue

Als „produktiven Samstag“ hat das Team zur Umsetzung des Vorhabens A46sieben die jüngste Planungswerkstatt bezeichnet. Dabei trafen sich 19 Mitglieder des Dialogforums, in dem Bürger, Verbände, Initiativen, Vertreter von Städten und Gemeinden gemeinsam das Für und Wider der Lückenschlussplanung erörtern.
Wickede/Menden – Es habe einen intensiven Austausch mit den Projektbeteiligten von Autobahn GmbH und Straßen.NRW sowie mit den Umweltgutachterinnen des Büros AFRY und den Straßenplanern des Büros BUNG gegeben“, so Christoph Kindel, Projektleiter bei Straßen.NRW. Dabei seien konkrete Korridorvorschläge in Kleingruppen eingezeichnet und im Plenum vorgestellt worden. „Diese Vorschläge werden Autobahn GmbH, Straßen.NRW und BUNG mit Hilfe der Software ,KorridorFinder’ in den nächsten Wochen detaillierter auf ihre Umsetzbarkeit prüfen“.
Die Autobahnbauer verweisen aber auch darauf, dass die Planungswerkstatt kein Teil des formellen Planungsprozesses ist: „Die Ergebnisse sind für die Planung nicht verbindlich“. Es könnten aber „wertvolle Hinweise für die Planung gesichert werden“.
Dieser Zusammenhang ist einer der Gründe von Autobahngegnern, erst gar nicht in die Planungswerkstatt einzusteigen. Die Beteiligung sei letztlich unerheblich für die Planungen der Autobahnbauer und eine Pseudo-Mitwirkung, mit deren Hilfe man das Autobahnprojekt später als gesellschaftlichen Konsens verkaufen wolle.
Auch die Gegeninitiative zur A46, GigA46, hatte sich nicht an der Planungswerkstatt beteiligt, stattdessen zur Kundgebung aufgerufen. Während man in der Wilhelmshöhe Korridore einzeichnete, verwies draußen die GigA46 auf Klimawandel, steigende Energiepreise und die drängende Verkehrswende ohne neue Straßen.
Folgt man den Kritikern, dann wird gegenwärtig ins Blaue geplant. „Laut Koalitionsvertrag der Bundesregierung sollen alle aktuellen Straßenprojekte auch auf die verschärften Anforderungen im Klimaschutz überprüft werden. Es ist gut möglich, dass die A46 dabei gestrichen wird. Statt das abzuwarten, wird weiter geplant“, unterstrich die Initiative mit ihren Sprechern Stefan Neuhaus aus Menden und Lothar Kemmerzell aus Wickede.