Dabei ist die Nachfrage unterschiedlich verteilt. Auf den Dörfern sei die notwendige 40-Prozent-Marke überschritten, im Stadtbereich nicht, erläutert Slobodian. In der Gesamtbetrachtung liege man über 30 Prozent. Bei rund 5 200 angesprochenen Haushalten entspricht das etwa 1 500 Verträgen. Aber das reiche nicht, sagt Slobodian. Ein Ausbau einzelner Ortsteile sei zurzeit nicht vorgesehen. Soll heißen: Kommen die weiteren Verträge nicht zustande, würde der gesamte Privatkunden-Ausbau gestoppt.
Das Unternehmen hat die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben und will mit der Nachfragebündelung ein zweites Mal in die Verlängerung gehen und kündigt dazu eine Pressemitteilung an. Auch das Service-Büro an der Bahnhofstraße soll nach Ostern wieder öffnen, mittwochs bis freitags von 14 bis 19 Uhr. Wer wissen will, ob seine Straße im Ausbaugebiet liegt, kann sich auch unter www.deutsche-glasfaser.de oder unter Telefon 02861/8133400 informieren.
Woher die Zurückhaltung der Kunden in der Innenstadt rührt, ist unklar. Vermutlich ist die Mobilisierung auf den Dörfern, etwa durch die Ortsvorsteher, größer. Einigen Kunden mag auch der von der Telekom kürzlich beendete Vectoring-Ausbau reichen. Da die Telekom auf den letzten Metern zum Haus allerdings weiter aufs herkömmliche Kupferkabel setzt, bietet diese Technologie deutlich geringere und schwankende Bandbreiten.
„Deutsche Glasfaser“ lockt die Kunden mit einem Entfallen der 750 Euro-Anschlussgebühr. Findet der Ausbau statt, könnten Kunden in diesen Bereichen auch später noch einen Anschluss buchen, müssten die Gebühr aber dann bezahlen. Stoppt das Unternehmen den Ausbau, werden alle bisherigen Verträge hinfällig. Die Kunden würden darüber dann gesondert informiert, so Slobodian.
Weiter ist „Deutsche Glasfaser“ in Büderich. Dort hatte das Unternehmen bereits 2020 um Kunden geworben. „Die Tiefbauarbeiten sind zu 90 Prozent abgeschlossen“, sagt Slobodian. 75 Prozent der Hausanschlüsse seien bereits aktiviert. „Wir gehen davon aus, dass wir etwa im Juli fertig seien werden, inklusive der Wiederherstellung der Oberflächen.“
Auch in Gewerbegebieten ist „Deutsche Glasfaser“ aktiv. Im Bereich „Nord-West“ zwischen Hansering, Bahnstrecke A 445 und Runtestraße seien bereits Verträge mit acht Unternehmen geschlossen worden, so Unternehmenssprecher Dennis Slobodian. Dort ist der Ausbau beschlossene Sache und wird gerade geplant. Ziel sei es, bis zum Anfang des vierten Quartals zu starten. Im Bereich „Werl-Nord“, am A.T.U-Zentrallager, sei die Nachfrage aber noch zu gering. Dort werde man nochmals um Vertragsabschlüsse werben.