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Zoff bei der Bürgergemeinschaft: Streit ist noch nicht vom Tisch

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Von: Dominik Maaß

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Siegbert May berichtete vom Streit mit der Kreis-BG.
Zwischen BG-Fraktionsschef Siegbert May (Bild) und Vereinsvorsitzendem Jens Schmigowsky herrscht dicke Luft. © Thomas Nitsche

Die Umbesetzung der Gremien in der Bürgergemeinschaft (BG) fördert öffentlich Spannungen innerhalb der Fraktion zutage, die noch längst nicht geklärt sind. Ein Aufeinandertreffen der Beteiligten ist jedoch unvermeidlich.

Werl – Nach dem offenen Streit in der Bürgergemeinschaft (BG) im vergangenen Herbst ist es inzwischen ruhiger geworden um die Auseinandersetzung zwischen Fraktionsmitgliedern und Teilen des Vereinsvorstands. Doch die Probleme sind nicht vom Tisch, der Konflikt wartet weiter auf eine Klärung.

Politisch dreht sich der Streit vor allem um zwei Themen: die künftige Ausrichtung der BG innerhalb des politischen Spektrums in Werl und das Verhältnis der Werler BG zu Kreis- und Landesverband. Darüber hinaus wurde aber auch deutlich, dass das persönliche Verhältnis der Protagonisten, vor allem das zwischen dem Vereinsvorsitzenden Jens Schmigowski und BG-Fraktionschef Siegbert May, stark belastet ist.

Streit ist noch nicht vom Tisch: Versammlung

Gespräche miteinander habe es in der Zwischenzeit nicht gegeben, sagten nun beide auf Anfrage. Ein Aufeinandertreffen ist aber bei der Mitgliederversammlung zu erwarten, die turnusgemäß innerhalb des ersten Quartals stattfinden muss. Der Termin soll bald bei einer Vorstandssitzung festgelegt werden.

Schmigowski sagt, er sehe der Versammlung grundsätzlich optimistisch und offen entgegen. Es gehe nun darum, zusammen zu führen, eine vernünftige Lösung für die BG zu suchen und zur Sachpolitik zurückzufinden. Seinerseits stehe er für klärende Gespräche bereit. Die Frage seiner Wiederwahl stelle sich bei der Versammlung nicht, da er Anfang 2022 für eine Dauer von zwei Jahren gewählt worden sei.

Zoff bei der Bürgergemeinschaft: „Weiterhin schwierige Situation“

Siegbert May sprach von einer „weiterhin sehr schwierigen Situation“, hielt sich aber mit weiteren Aussagen zurück: Er wolle kein Öl ins Feuer gießen, es sei aber auch nicht seine Aufgabe, das Feuer zu löschen.

Öffentlich wurden die Spannungen innerhalb der BG, als die Fraktion politische Gremien umbesetzen wollte. Der Sachkundige Bürger Jens Schmigowski sollte im Planungsausschuss und im Aufsichtsrat der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung durch BG-Fraktionschef Siegbert May beziehungsweise Fraktionsmitglied Christoph Prünte ersetzt werden – gegen Schmigowskis Willen. May begründete dies damit, dass Schmigowski in diesen Gremien mehrfach ohne Abstimmung mit der Fraktion gehandelt habe. Dieser wies die Vorwürfe von sich.

Einstimmigkeit hat es nie gegeben: Grüne Gegenstimme

Die Umbesetzung der Gremien scheiterte letztlich an der Gegenstimme von Grünen-Fraktionschef Thomas Schulte, der der BG-Fraktion vorwarf, die in den Rats-Anträgen formulierte Einstimmigkeit habe es so in der Fraktion gar nicht gegeben.

Er berief sich auf BG-Interna, die ihm vorlägen. Die drei Fraktionsmitglieder der BG widersprachen aber dieser Darstellung. Einen neuerlichen Antrag auf Umbesetzung hat es bislang nicht gegeben. May schließt einen solchen als Option aber nicht aus.

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