Die Zahl der Zuweisungen übersteigt bereits deutlich die der Vorjahre. Im gesamten Jahr 2021 kamen nur 38 Flüchtlinge, 2018 bis 2020 waren es jeweils um die 50 und 2017 kamen 39. Auch das Jahr 2016 (136) wird inzwischen deutlich übertroffen. Nur 2015 lag die Zahl der Zuweisungen mit 483 deutlich höher – allerdings handelte es sich damals um ausschließlich zugewiesene Flüchtlinge.
Der große Unterschied zu 2015 bestehe zudem darin, dass der zur Verfügung stehende städtische Wohnraum inzwischen gegen Null tendiere, so Matteikat. Das liege unter anderem daran, dass noch viele der 2015er Flüchtlinge in den städtischen Unterkünften lebten.
Die Stadt bereitet sich deshalb weiter auf die Nutzung der Overberghalle als Notunterkunft vor. In der Halle stehen 40 Kabinen für je drei bis vier Personen, die ein Mindestmaß an Privatsphäre gewährleisten sollen. Theoretisch könnten in der Halle also bis zu 160 Flüchtlinge untergebracht werden, „was wir aber nicht anstreben“, so Matteikat. Bislang sei dort noch niemand untergebracht.
CDU-Fraktionschef Klaus Eifler wollte in diesem Zusammenhang wissen, wie es um das für diesen Fall vorgesehene Catering stehe und ob das zwischenzeitlich abgebaute Zelt dann wieder benötigt werde.
Laut Matteikat stehe der Caterer weiter „Stand-by“. Das Zelt sei nicht mehr Teil der Planung. Stattdessen soll für die Essensausgabe die ehemalige Lehrküche der Overbergschule genutzt werden. Gegessen werden könnte in zwei weiteren Schulräumen.
Thomas Grümme (SPD) fragte, warum so viele Flüchtlinge aus früheren Jahren noch nicht auf dem privaten Wohnungsmarkt untergekommen sind. Laut Matteikat handelt es sich bei ihnen hauptsächlich um alleinstehende, junge Männer, die es besonders schwer auf dem Wohnungsmarkt hätten.
Die Stadt ist weiter händeringend auf der Suche nach Wohnraum für Flüchtlinge. Ansprechpartnerin ist Stephanie Kugelberg, Abteilung Soziales, Telefon 02922/800 5009, E-Mail s.kugelberg@ werl.de.