Im gesamten Jahr 2021 kamen nur 38 Flüchtlinge, 2018 bis 2020 waren es jeweils um die 50 und 2017 kamen 39. Auch das Jahr 2016 (136) wird inzwischen deutlich übertroffen.
Nur 2015 lag die Zahl der Zuweisungen mit 483 deutlich höher. Allerdings spiegelt die aktuelle Zuweisungs-Zahl auch nicht das ganze Bild wider. Schließlich kamen zusätzlich 228 Ukrainer ohne formelle Zuweisung nach Werl. 2015 waren es ausschließlich zugewiesene Flüchtlinge.
Kugelberg gab noch einen konkreteren Überblick über die Situation der ukrainischen Vertriebenen. Bisher haben sich demnach 359 Ukrainer bei der Stadt angemeldet. 332 von ihnen haben einen Antrag auf Sozialleistungen gestellt. 43 sind inzwischen wieder aus Werl weggezogen.
Aktuell leben also noch 316 Ukrainer in Werl. Von ihnen seien 113 unter 18 Jahre alt und 20 älter als 65. Rund 78 Prozent der Ukrainer sind privat untergebracht, der Rest wohnt in städtischen Unterkünften. Doch in diesen ist der Platz inzwischen knapp. Deshalb sucht die Stadt dringend Werler, die Wohnraum zur Verfügung stellen können.
69 ukrainische Kinder besuchen eine Schule. 21 von ihnen gehen zur Grundschule, 37 Kinder sind auf weiterführenden Schulen, ein Kind besucht die Hedwig-Dransfeld-Schule und zehn Jugendliche sind Teil von internationalen Förderklassen.
Zusätzlich zu den Ukrainern leben in Werl 753 weitere Flüchtlinge. Davon befinden sich 54 im laufenden Asylverfahren. 95 Flüchtlinge werden geduldet. 604 haben eine Aufenthaltserlaubnis. Fünf Flüchtlinge wurden in diesem Jahr in ihre Heimatländer abgeschoben.
Wer Wohnraum für Flüchtlinge anbieten möchte, kann sich bei der Stadtverwaltung an Stephanie Kugelberg wenden, Abteilung Soziales: Telefon 02922/800 5009, E-Mail s.kugelberg@ werl.de.
Der politische Beschluss für das Aufstellen von Wohncontainern für Flüchtlinge am Grüggelgraben liegt bereits gut zwei Jahre zurück. Doch die Container sind immer noch nicht da. Hendrik Weber (SPD) fragte deshalb im Sozialausschuss nach dem aktuellen Stand. Fachbereichsleiterin Iris Bogdahn geht davon aus, dass die Container im Oktober aufgebaut werden. Dies werde auch dringend Zeit. Schließlich seien die Kapazitäten in den städtischen Unterkünften inzwischen erschöpft.
Die 20 Einzel-Container und ein Doppelcontainer (Heizung/Wirtschafts- und Geräteraum) sollen die Palette der Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete und Obdachlose ergänzen und für Entlastung bei Problemfällen (nicht wohnungsfähige und/oder psychisch auffällige Personen, posttraumatische Belastungsstörungen) sorgen.
Die Stadt kalkulierte zuletzt mit Kosten von rund 560.000 Euro. Die Vorarbeiten für die Fundamente starteten bereits im Februar dieses Jahres.