Das ist notwendig, weil das NRW-Bauministerium für den ersten Entwurf die Wohnbauförderung wegen „unzureichender Wohnqualität“ versagt hatte. Doch mit den Fördermitteln wollten die Investoren rund die Hälfte der insgesamt etwa zehn Millionen Euro Gesamtinvestition refinanzieren. Kritisiert wurden unter anderem nach Norden ausgerichtete Wohn- und Schlafräume, zu viel Verschattung und zu kleine Grünflächen. Auch die Stadt hatte Vorbehalte gegen die Planung geäußert.
Wolfgang Behr, der das Projekt für die Investoren entwickelt, sagte nun auf Anfrage, dass es inzwischen eine „vollständig neue Planung“ gebe. Ziel sei es, diese der Politik in der Sitzung des Planungsausschusses am 4. Mai vorzustellen und eine neue Offenlegung zu erreichen.
Statt 31 Wohnungen und einer Gewerbefläche sehen die neuen Pläne nach Angaben von Behr nun nur noch 27 Wohnungen vor. Um die Vorgaben der Wohnbauförderung zu erfüllen, verzichte man auf einen kompletten Baukörper und rund 400 Quadratmeter Wohnfläche.
Auch der gläserne Brückenschlag von diesem Gebäude zum Denkmal entfalle, so Behr. Stattdessen soll ein Aufzugturm im hinteren Bereich die barrierefreie Erschließung sichern. Die Details der Gestaltung würden noch mit der Stadt und den Denkmalschützern vom Landschaftsverband abgestimmt.
Trotz des Verlusts an Wohnraum geht Behr davon aus, dass sich das Projekt rechnet. Dazu trügen auch die inzwischen höheren Förderquoten für die Energieeffizienz bei. Die neuen Planunterlagen lägen dem Amt für Wohnungswesen des Kreises Soest und dem NRW-Bauministerium inzwischen vor, sagt Behr. Er hoffe nun auf eine schnelle Rückmeldung.
Im Denkmal hätten die Handwerker in den zurückliegenden Monaten bereits einiges erledigt. Das Gebäude sei gesäubert und abgedichtet worden. Außerdem seien Abstützungen erfolgt.
Die bröckelnde Fassade wollen Behr und die Investoren aber erst in Angriff nehmen, wenn es grünes Licht für die neue Planung gibt. Dies ergebe nur im Zuge der Gesamtsanierung Sinn, erläuterte Behr. Dafür müsse schließlich das komplette Fachwerk freigelegt werden. Außerdem sei damit zu rechnen, dass 50 bis 60 Prozent des Tragwerks ausgetauscht werden müssen.
Das Gerüst wird den Werlern wohl noch längere Zeit erhalten bleiben.