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„Wir schicken das Wasser bergauf?“: Verwunderung über Pläne zum Supermarkt

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Von: Gerald Bus

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Wenn es heftig regnet in Büderich, soll das Wasser nicht den neuen Edeka-Markt fluten. Aber wird es auch richtig geleitet?
Wenn es heftig regnet in Büderich, soll das Wasser nicht den neuen Edeka-Markt fluten. Aber wird es auch richtig geleitet? © Symbolbild Jan Woitas dpa

„Wir schicken das Wasser bergauf?“ Reinhard Scheer (Grüne) zeigte sich ratlos im Planungsausschuss bezüglich des Entwässerungskonzepts zum geplanten Büdericher Lebensmittelmarkt an der B 1/Ecke Kuhweg.

Um mögliche Hochwasser- und Starkregenereignisse zu berücksichtigen, ist östlich des Lebensmittelmarktes ein Regenrückhaltebecken und südlich zum Schutz des Gebäudes ein Abfanggraben mit einer zusätzlichen Schutzmauer erforderlich.

Das aber sorgte für Stirnrunzeln beim Grünen-Ratsherr, wo doch seines Wissens nach das Areal zum Osten hin ansteige, mithin, das vom Süden kommenden Niederschlagswasser nicht in die Fließrichtung gelenkt werde.

„Das wundert mich“, sagte Scheer. „Es ist doch schwierig, das Wasser den Berg hinauf zu schicken.“ Und wenn es denn so sei, dann müsse das Auffangbecken östlich des Markts doch viel tiefer sein als die von der Verwaltung vorgestellten 50 Zentimeter. „Ich bin von zwei Metern ausgegangen, um das im Gelände überhaupt darstellen zu können“, sagte Scheer.

Wir schauen aber noch mal nach, ob das so in Ordnung ist.

Ludger Pöpsel., Stadtplaner

Äußerungen, die wiederum den Stadtplaner irritierten. Ein Fachbüro habe die Kapazität hydraulisch nachgewiesen. „Wir schauen aber noch mal nach, ob das so in Ordnung ist“, versprach Ludger Pöpsel. Michael Dörrer (FDP) fragte daraufhin, ob es planerisch möglich sei, das Regenrückhaltebecken nach Süden zu verschieben.

Das verneinte aber Regina Schulte von der Verwaltung. Das Regenrückhaltebecken soll bei starken Niederschlägen das Wasser sammeln und gedrosselt in den Graben ableiten. Es werde – wenn überhaupt – nur als leichte Senke auf der Wiese neben dem Lebensmittelmarkt wahrnehmbar sein, sagte Schulte.

Das Entwässerungskonzept sieht auch am nördlichen Rand des Baugrundstücks Maßnahmen vor. Da die B 1 für den Abbiegeverkehr verbreitert werden muss, muss das straßenbegleitende Gewässer etwas verschoben werden.

Zum Ausgleich in den Natureingriff gibt es neue Obstwiesen und Heckenpflanzungen in der Nähe des Areals.

Politiker fordert neues Schild gegen Staus

Ebenfalls um das Fließen, wenn auch das des Verkehrs, ging es bei einer weiteren Scheer-Anregung: Wenn auf der A 44 ein Stau umfahren werde und der Verkehr sich durch Büderich quält, komme es oft zu Stauungen an der Auffahrt der A 445. „Denn da stehen alle an der Ampel und wollen wieder auf die Autobahn.“

Das könne ein weiteres Schild entzerren helfen, das auf die A-44-Auffahrt „Werl-Süd“ nur wenige Kilometer weiter hin weisen sollte. Autofahrer, die das nutzen, würden dann geradeaus weiterfahren. Scheers Tenor: Sie müssten es halt nur wissen.

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