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Werler Motiv: Auktion bringt 800 Euro für diesen bemalten Ziegelstein

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Von: Klaus Bunte

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Feine Details: Der Kurpark mit Saline im Hintergrund bietet ein schönes Motiv für das Kunstwerk aus Stein.
Feine Details: Der Kurpark mit Saline im Hintergrund bietet ein schönes Motiv für das Kunstwerk aus Stein. © Klaus Bunte

Einst war der Stein die 600-Meter-Marke der „Bördeschlange“, des Rekordversuchs der Facebookgruppe „Bördesteine“ im Oktober 2020 auf dem Soester Wall, der nach wie vor seiner Anerkennung durch das Buch der Rekorde harrt.

Werl - Nun hat die Werlerin Maria del Carmen Jimenez Curado den Ziegel, den sie rundum von Hand mit Werler Motiven versehen hatte, zugunsten des Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes Kreis Soest versteigert.

Das Höchstgebot übertrifft gleich zweimal jegliche Erwartungen: Offenbar hatte die Käuferin die große 600, die bis vor Kurzem noch auf dem Stein zu sehen war, direkt als Inspiration für ihr Gebot genutzt. „Offenbar“ deshalb, weil sie anonym bleiben möchte. Den kunstvoll verzierten Ziegel will sie in ihrem Wohnzimmer aufstellen.

Bördestein versteigert: Nächstes Gebot bei 100 Euro

Zwei Dinge sind bekannt: „Dass sie etwas für Kinder in Not tun wollte“, so die Künstlerin. Und dass sie es nicht bei den 600 Euro beließ – bei der Überweisung der Spende schlug sie noch einmal 200 Euro obendrauf – und verwandelte den Ziegel somit quasi in einen „Edelstein“. Das nächstniedrigere Gebot lag weit abgeschlagen bei 100 Euro.

Michaela Schulte (links) nahm den Rekord-Stein von Maria del Carmen Jimenez Curado entgegen.
Michaela Schulte (links) nahm den Rekord-Stein von Maria del Carmen Jimenez Curado entgegen. © Klaus Bunte

Die Käuferin nahm Maria del Carmen Jimenez Curados Angebot an, die Hinweise auf die Bördesteine zu übermalen. Die große „600“ aus dem Bild vom Kurpark und den Schriftzug „Bördesteine“ aus dem des Geländes des alten Fliegerhorsts zu entfernen, habe sie noch einmal rund 25 Arbeitsstunden gekostet, „aber wenn jemandem der Stein so viel Geld wert ist, dann macht man das gerne und gibt sich umso mehr Mühe“.

Vollmond am Himmel über der Basilika – und sogar die Stadtquellen sprudeln.
Vollmond am Himmel über der Basilika – und sogar die Stadtquellen sprudeln. © Klaus Bunte

Beim Hospizdienst sorgte der unerwartete Geldsegen für große Freude: „Wir haben von der Aktion überhaupt erst von einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin erfahren“, erzählt Koordinationsfachkraft Michaela Schulte. „Bis wir den Stein erstmals sahen, dachten wir er, es wäre eher ein kleiner Stein und würde vielleicht 50 Euro bringen. Aber 800 Euro, das ist einfach unglaublich.“

Der Turm auf dem ehemaligen Konwerl-Gelände bei Nacht
Der Turm auf dem ehemaligen Konwerl-Gelände bei Nacht © Klaus Bunte

Der Werler Stein war freilich nicht der einzige, den die Werlerin zur Bördeschlange beisteuerte, auch nicht der einzige Meilenstein. Trotz aller schriftlichen Hinweise entlang der Kette wurden damals massenhaft Steine gestohlen. So auch ein Meilenstein, den sie als Verweis auf ihre Wurzeln mit spanischen Motiven verzierte. Dass dieser Ziegel doch noch den Weg zu ihr zurückfindet, ist ihr großer Wunsch.

Auf einen Stein haben es auch die Krämergasse und St. Walburga geschafft.
Auf einen Stein haben es auch die Krämergasse und St. Walburga geschafft. © Klaus Bunte

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