Zwei Dinge sind bekannt: „Dass sie etwas für Kinder in Not tun wollte“, so die Künstlerin. Und dass sie es nicht bei den 600 Euro beließ – bei der Überweisung der Spende schlug sie noch einmal 200 Euro obendrauf – und verwandelte den Ziegel somit quasi in einen „Edelstein“. Das nächstniedrigere Gebot lag weit abgeschlagen bei 100 Euro.
Die Käuferin nahm Maria del Carmen Jimenez Curados Angebot an, die Hinweise auf die Bördesteine zu übermalen. Die große „600“ aus dem Bild vom Kurpark und den Schriftzug „Bördesteine“ aus dem des Geländes des alten Fliegerhorsts zu entfernen, habe sie noch einmal rund 25 Arbeitsstunden gekostet, „aber wenn jemandem der Stein so viel Geld wert ist, dann macht man das gerne und gibt sich umso mehr Mühe“.
Beim Hospizdienst sorgte der unerwartete Geldsegen für große Freude: „Wir haben von der Aktion überhaupt erst von einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin erfahren“, erzählt Koordinationsfachkraft Michaela Schulte. „Bis wir den Stein erstmals sahen, dachten wir er, es wäre eher ein kleiner Stein und würde vielleicht 50 Euro bringen. Aber 800 Euro, das ist einfach unglaublich.“
Der Werler Stein war freilich nicht der einzige, den die Werlerin zur Bördeschlange beisteuerte, auch nicht der einzige Meilenstein. Trotz aller schriftlichen Hinweise entlang der Kette wurden damals massenhaft Steine gestohlen. So auch ein Meilenstein, den sie als Verweis auf ihre Wurzeln mit spanischen Motiven verzierte. Dass dieser Ziegel doch noch den Weg zu ihr zurückfindet, ist ihr großer Wunsch.