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Impfzentrum schließt: Am Montag gibt‘s die letzte Spritze

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Von: Gerald Bus

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Eine Gruppe Mediziner hatte sprichwörtlich die Ärmel hochgekrempelt – und die Besucher haben es jeden Tag getan, um sich ihre Spritze gegen das Coronavirus abzuholen. Bald aber können alle Ärmel unten bleiben: Das Werler Impfzentrum schließt zum Monatsende. Am kommenden Montag, 31. Januar, wird die letzte Spritze an der ehemaligen Overbergschule gesetzt.

Werl - Das teilt Mediziner Dr. Wolfgang Röhrborn mit.

Zuletzt war die Nachfrage wie in ganz Deutschland wahrnehmbar gesunken, zudem gebe es zurzeit auch ausreichend andere Möglichkeiten, sich impfen zu lassen, sagt Röhrborn. Es werde weitere und neue Impfmöglichkeiten geben, „zum Beispiel in einigen Testzentren und Apotheken“.

Über 4500 Impfdosen gesetzt

Man könne aber durchaus von einer Erfolgsidee sprechen, wenn man die Aktion bilanziert: „Denn immerhin sind über 4500 Impfungen durchgeführt worden, davon über 150 Erstimpfungen.“ Die Abläufe in den alten Schul-Pavillons hätten sich schnell eingespielt. „Aber kaum hat man sich daran gewöhnt, geht es auch schon dem Ende entgegen“, sagt Röhrborn zum Auslaufen des Impfzentrums, zu dem auch ausdrücklich Menschen aus anderen Kommunen eingeladen waren.

Am 31. Januar schließt das Impfzentrum an der Overbergschule in Werl. Hier Dr. Heinrich Paczkowski, Dr. AndreasJockenhöfer und der ehemalige Rettungsdienstmanager Franz Josef Hemmer
Am 31. Januar schließt das Impfzentrum an der Overbergschule in Werl, hier mit Dr. Heinrich Paczkowski, Dr. Andreas Jockenhöfer und dem ehemaligen Rettungsdienstmanager Franz Josef Hemmer. © Thomas Nitsche

Am Montag also ist Schluss. „Die Initiatoren und Organisatoren, Werler Ärzte in Zusammenarbeit mit der Stadt Werl und dem Kreis Soest, sehen das mit Bedauern, ist doch viel persönliches Engagement in diese Aktion eingeflossen“, sagt Wolfgang Röhrborn. Besonders um Weihnachten und Neujahr seien bis zu 180 Impfungen am Tag durchgeführt worden, „und das bei guter Stimmung und ruhiger und freundlicher Atmosphäre“.

Vielfach sei zu hören gewesen, dass der unkomplizierte Ablauf ohne Voranmeldung die Impfwilligen zur Wickeder Straße geführt habe. „Auch die Möglichkeit, die frühen Abendstunden zu nutzen, hat für manchen eine Rolle gespielt.“ Die Stadt war am 8. Dezember mit dem täglichen Angebot gestartet – ausdrücklich ohne Termin. Von Anfang an war die Dauer offen. Das Impfzentrum sollte so lange laufen, wie es Bedarf gibt und beim „Impfdruck“ entlasten.

Die Initiative war vom Mediziner Thomas Roden ausgegangen, in Kooperation mit pensionierten Ärzten. In den lang gestreckten Lerncontainern entstand eine „Impfstraße“ mit Impfkabinen und Wartebereichen. Nun werden die Räume wieder an die Volkshochschule gehen.

Bis zum 31. Januar wird zu gewohnten Zeiten geimpft: werktags von 15.30 bis 20 Uhr und am Samstag und Sonntag von 9.30 bis 14 Uhr.

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