1. Soester Anzeiger
  2. Lokales
  3. Werl

Werler Hallenbad bleibt im Sommer dicht

Erstellt:

Von: Gerald Bus

Kommentare

 Graffito am Hallenbad Werl
Dieses Graffito ziert das Hallenbad Werl. Aber im Sommer gilt: Die Schwimmer müssen draußen bleiben. © Thomas Nitsche

Die Schwimmer müssen draußen bleiben – und können nur im Freibad ihre Runden drehen. Das Werler Hallenbad hingegen, eigentlich das ganze Jahr über nutzbar, wird in der Sommersaison nicht nutzbar sein.

Werl - Der Geschäftsführer der Bädergesellschaft BBG, Ulrich Canisius, teilt mit, dass mit dem Start der Sommersaison am Dienstag nach Ostern (19. April) die Sanierung des Flachdachs am Hallenbad beginnt.

Das erstreckt sich zwar nur über den Garderobenbereich, grenzt aber an die Halle mit den Becken an. Verschmutzung und die problematische Trennung lassen die Bädergesellschaft zu dem Schluss kommen: Das ganze Hallenbad soll geschlossen bleiben, mit Ausnahme des Rutschenturms. „Wenn später erkennbar ist, dass eine Öffnung doch machbar ist, dann machen wir es auch“, kündigt Canisius an.

Normalerweise können Badegäste im Sommer auch das angrenzende Hallenbad nutzen und damit im Schatten schwimmen. Schwimmer-, Nichtschwimmer- und Kleinkinderbecken sind ganzjährig nutzbar. Zuletzt aber waren schwere Schäden an der Dachkonstruktion im Umkleidebereich festgestellt worden. Abstützungen wurden nötig. Nach längerer Prüfung entschloss sich die BBG, den gesamten Flachdachbereich zu erneuern. Das soll in diesem Sommer passieren.

Unterdessen hat der Aufsichtsrat der Bäder über die neue Preisstruktur entschieden. Bei Einzelkarten gibt es „geringfügige Erhöhungen“, sagt Canisius. Deutlicher eingegriffen hat die Bädergesellschaft aber bei Mehrfachkarten. „Denn die waren im Vergleich zur Einzelkarte extrem vergünstigt, unverhältnismäßig hoch“, sagt der Bäderchef. Andere wiederum seien nicht sehr gefragt gewesen. „Da mussten wir also etwas aufräumen.“

Und das ist auch passiert: So fallen ab der Sommersaison die Saisonkarten ebenso weg wie die Gruppenkarten und die Spiel- und Spaßkarte. An der Saisonkarte rechnet der BBG-Chef vor, dass die Rabattierung im Verhältnis zum Einzelticket „nicht vertretbar“ gewesen sei: Wenn ein regelmäßiger Tagesbesuch per Saisonkare 80 Cent koste, das Einzelticket aber 5 Euro, „dann ist das ein zu krasses Missverhältnis“. Bei den anderen Mehrfachkarten gibt es zum Teil deutliche Preiserhöhungen um bis zu fast 30 Prozent, zum Beispiel bei der Zehnerkarte für Jugendliche. Und es gibt auch neue Angebote, zum Beispiel die „Kontingentkarte“ (Infokasten).

Insgesamt sei man nach zwei Jahren Preisstabilität (allerdings vor dem Hintergrund der Corona-Einschränkungen und der Teil-Sperrung des Hallenbads wegen des Filter-Defekts) um eine Erhöhung der Eintrittsgelder nicht herumgekommen, sagt Canisius. Die neue Entgeltstruktur im Freizeitbad, die ab Sommersaison greift, sei vor dem Hintergrund allgemein gestiegener Kosten – Energie, Personal und Sachkosten – unumgänglich gewesen. Der Aufsichtsrat habe daher nun die Preise „einstimmig neu festgesetzt“. Grundsätzlich würden weiterhin Familien, Jugendlichen und Mehrfachkartenkäufern vergünstigte Entgelte eingeräumt, insgesamt seien dabei bis 30 Prozent der Eintrittskosten sparbar.

Die BBG weist darauf hin, dass noch Tickets im Umlauf sind, die vor dem 19. Oktober 2017 – noch mit dem alten Kassensystem – gekauft worden sind. Angesichts der Pandemie war die dreijährige Gültigkeit nach Abschaffung des alten Kassensystems aus Kulanzgründen verlängert worden. „Die alten Tickets verlieren nun aber mit Beginn der Sommersaison ihre Gültigkeit.“ Besitzer alter Tickets (10er-Karte, Geldwert- und Gutscheinkarten) haben die Möglichkeit, sie bis zum 16. April an der Kasse des Freizeitbades gegen neue Tickets umtauschen zu lassen.

Auch interessant

Kommentare