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Leben retten kann man lernen - in der „Erste-Hilfe-Schule“

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Von: Gerald Bus

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Christoph Bellgardt hat an der Melsterstraße seine „Erste-Hilfe-Schule“ eröffnet – in einem Raum hinter der Fahrschule Zuch
Christoph Bellgardt hat an der Melsterstraße seine „Erste-Hilfe-Schule“ eröffnet – in einem Raum hinter der Fahrschule Zuch. © Gerald Bus

Alles kann man nicht steuern. Klar, das Auto schon, per Lenkrad. Aber das, was auf den Straßen passiert, hat man nicht immer in der Hand. Unfälle zum Beispiel, wenn es urplötzlich um Leben und Tod geht. Dann die richtigen Handgriffe zu kennen, kann und soll Leben retten. Die Maßnahmen als Ersthelfer zu lehren, das ist der Job von Christoph Bellgardt.

Werl – Der Werler hat jetzt seine „Erste-Hilfe-Schule“ an der Melsterstraße eröffnet. Und es ist kein Zufall, dass sich die Räume unmittelbar hinter der Fahrschule Zuch befinden, die jüngst in die ehemaligen Räume von Elektro Leber gezogen ist.

Im Hauptberuf ist Christoph Bellgardt Rettungssanitäter

Der räumliche Anschluss an die Fahrschule macht Sinn, weil Fahrschüler für ihren Führerschein Erste-Hilfe-Kurse belegen müssen. Die Kooperation läuft schon länger; schon an der Bäckerstraße bot der 29-Jährige Kurse in den Räumen der Fahrschule an. Nun aber mündet die Zusammenarbeit in der Gründung der Schule, die er als nebenberuflich Selbstständiger betreibt. Im Hauptberuf ist Christoph Bellgardt Rettungssanitäter.

Den „neuen“ Job im 85 Quadratmeter großen Schulungsraum betreibt der Werler mit Herz. Und das wortwörtlich. Das Logo auf dem Pullover, auf den Plakaten, auf der Homepage zeigt ein Herz samt stilisierter Herzschlag-Amplitude.

Ich bin da so reingewachsen – und dann hat es mich mein ganzes Leben begleitet.

Christoph Bellgardt, Leiter der „Erste-Hilfe-Schule“

Menschen zu helfen, Leben zu retten, das hat ihn von Kindesbeinen an fasziniert. „Als kleiner Junge fand ich schon Blaulicht-Autos toll.“ Und im Jugendrotkreuz und später dann beim Deutschen Roten Kreuz wurde er erst spielerisch, dann immer intensiver an die Aufgabe der lebensrettenden Maßnahmen herangeführt. „Ich bin da so reingewachsen – und dann hat es mich mein ganzes Leben begleitet.“

Qualifikation zum Erste-Hilfe-Ausbilder

Es folgten acht Jahre als Zeitsoldat bei der Bundeswehr, die Arbeit im Sanitätsdienst – und schließlich das Angebot über den Berufsförderungsdienst der Bundeswehr, durch die Bellgardt die Qualifikation zum Erste-Hilfe-Ausbilder erwarb.

Dabei sind es nicht nur Fahrschüler und sowieso alle Interessierten, sondern auch betriebliche Ersthelfer, denen der 29-Jährige sein Wissen vermitteln möchte.

Denn Betriebe müssten alle zwei Jahre Ersthelfer aus- und fortbilden lassen. Die Kosten sind die gleichen wie beim Roten Kreuz, wenn es um Bescheinigungen für Teilnehmer geht, dass sie nun fit in der Ersthilfe sind.

Motto: „Du bist ein Lebensretter“

Sein Motto „Du bist ein Lebensretter“, das auch der Homepage ihren Namen gab, kommt dabei nicht von ungefähr. „Es ist wichtig zu wissen, dass es um Leben und Tod gehen kann – und bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung ist der Ersthelfer tatsächlich der eigentliche Lebensretter.“

Denn bis der Rettungsdienst eintrifft, vergehen wertvolle Minuten.

Zunächst wird Christoph Bellgardt die Erste-Hilfe-Schule ohne Angestellte betreiben, Honorarkräfte werden aber bei den Kursen helfen. Wer einen Kurs belegen möchte, muss sich online anmelden; dort gibt es auch die jeweiligen Termine.

Kontakt über die Homepage www.DuBistEinLebensretter.de

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