Ende März sah die Situation noch anders aus. Die Zahl der Flüchtlinge stieg rasant. Die Stadt suchte händeringend nach Unterbringungsmöglichkeiten. Die Overberghalle wurde als Notunterkunft für bis zu 150 Personen vorbereitet. Benötigt werde sie bislang nicht, so Bogdahn. Aber die Halle sei bei Bedarf schnell zu aktivieren.
Der Großteil der Flüchtlinge sei weiter privat untergebracht. Der Austausch beim Fest an der Overbergschule habe gezeigt, dass dies in der Regel gut funktioniere, sagt Bogdahn. „Wir waren überrascht davon, wie zufrieden die meisten sind.“ Für die Stadt sei das eine enorme Entlastung. „Wir sind wirklich dankbar dafür, dass es so viele hilfsbereite Menschen in Werl gibt.“ Auch die Vernetzung untereinander funktioniere gut.
Der Unterricht der Flüchtlingskinder an den Schulen laufe, so Bogdahn. Dank der Unterstützung des Vereins „Wirtschaft für Werl“ könne auch eine intensivere Sprachförderung angeboten werden.
Bei der Betreuung in den Kitas liege die Sache etwas anders, so Bogdahn. Plätze und Personal seien knapp, es gebe auch keine Pflicht zur Betreuung. Außerdem würden viele Eltern ihre noch kleinen Kinder ohnehin nicht so schnell in fremde Obhut geben wollen. Vor dem Hintergrund der zuletzt stagnierenden Zahlen sind laut Abteilungsleiter Kai Strumann auch die Pläne für ein Brückenprojekt im Walburghaus nicht weiter vorangetrieben worden.
Werl nimmt auch weiter Flüchtlinge aus anderen Ländern wie Syrien oder Afghanistan auf. Doch auch diese Zahlen hielten sich bei fünf bis zehn pro Monat in Grenzen.