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Wasser fließt wieder: Hauptwasser-Rohr ist ausgewechselt

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Von: Fabian Neuenzeit

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Damit die neuen Rohre passen, sind Handarbeit und Säge gefragt.
Damit die neuen Rohre passen, sind Handarbeit und Säge gefragt. © Neuenzeit

Nur gut, dass es nicht mehr schneit, sagt Stefan Klüver beim Blick zu seinen Kollegen, die gerade in einem der drei Löcher in der Josef-Steinhoff-Straße ein neues Rohrstück einbauen. 

Werl – Klüver ist technischer Leiter für Gas und Wasser bei den Werler Stadtwerken und am Mittwoch mit seinen elf Kollegen vor Ort dafür verantwortlich, dass bis 18 Uhr das Wasser wieder fließt. In bis zu 180 Haushalten warten Werler seit dem Morgen darauf, die Wasserhähne wieder aufdrehen zu können.

Anfang der Geschichte: Ende November trat bei Tiefbauarbeiten an der Josef-Steinhoff-Straße eine große Menge Wasser an die Oberfläche. Trotzdem war der Schaden am Ende überschaubar. Ein einzelner Hausanschluss im Kreuzungsbereich mit der Straße „Am Kreuzkamp“ war der Grund für den Defekt.

Um den beheben zu können, gibt es vor der Kreuzung, an dieser Stelle kommt eine Hauptleitung nach Werl von der Haar runter, eine Klappe, die das Rohr schließt.

Auf dem Hönningen unterbrochen

Bei einer Probesperrung sei die Spindel an dieser Klappe aber abgerissen, erklärt Klüver. Die habe auch schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel gehabt. Das Wasser in der Leitung mit einem Innendurchmesser von 40 Zentimetern war an dieser Stelle somit nicht mehr zu stoppen. Deshalb nun die groß angelegten Arbeiten an diesem Mittwoch.

Dieses neue „T-Stück“ wurde unter der Kreuzung Am Kreuzkamp/Josef-Steinhoff-Straße am Mittwoch eingebaut.
Dieses neue „T-Stück“ wurde unter der Kreuzung Am Kreuzkamp/Josef-Steinhoff-Straße am Mittwoch eingebaut. © Neuenzeit

Klaus Vielberg, Rohrnetzmeister bei den Stadtwerken, erklärt, wie die abgelaufen sind: Auf dem Hönningen, wo das Wasser von der Haar bergab in die Hellwegstadt fließt, sei die Leitung am Morgen „gesperrt“ worden. Ab da seien dann verschiedene Straßen wasserlos gewesen. „Auch der Hellweg ist zum Teil betroffen.“ In erster Linie fiel aber das Quartier zwischen der Steinerstraße, der Wickeder Straße und dem Hellweg trocken. „Circa 150 bis 180 Haushalte“, schätzt Vielberg.

Vorher seien alle Betroffenen von den Stadtwerken über die Maßnahme informiert worden. Man habe sich dazu entschieden, erst um 8 Uhr anzufangen, damit sich die Anwohner vor Arbeit, Schule und Co. noch ohne Einschränkungen fertig machen konnten.

Straffer Zeitplan für Arbeiten

Wer den Tag über Wasser brauchte, konnte zum Beispiel zur Bushaltestelle am Hellweg. Nicht, um von dort aus zum nächsten Supermarkt zu fahren, sondern weil dort eins von drei Stand-rohren aufgestellt war: Ein kleiner Fußmarsch mit Eimer oder Flasche in der Hand, den Hahn aufdrehen, und so zumindest kochen oder sich die Zähne putzen können: Die Anwohner saßen nicht ganz auf dem Trockenen.

Und von Klaus Vielberg bekommen die ein Lob ausgesprochen: „Total klasse. Nicht ein Kunde hat sich beschwert. Da darf man auch mal Danke sagen.“

An drei Standrohren konnten sich die Anlieger südlich der Innenstadt mit Wasser versorgen: Einfach Wasserhahn aufdrehen und Eimer drunter, wie hier am Hellweg.
An drei Standrohren konnten sich die Anlieger südlich der Innenstadt mit Wasser versorgen: Einfach Wasserhahn aufdrehen und Eimer drunter, wie hier am Hellweg. © Neuenzeit

Er erklärt, dass hinter solch großen Maßnahmen viel Planung steckt. „Nicht nur Maloche, auch Kopfarbeit.“ Schon am Dienstag seien deshalb einzeln alte Schrauben ausgetauscht worden, damit am Mittwoch alles reibungslos funktioniert.

Straß musste gesperrt werden

Denn der Zeitplan ist straff. Ab Punkt acht Uhr galt es zunächst, die Leitungen zu sperren und zu entleeren. „Das geht nur über Hydranten. Und dauert“, erklärt Stefan Klüver.

Auch die Straße musste für den Autoverkehr gesperrt werden. Dann mussten erst mal die alten Rohre raus. Dabei half ein Bagger. Auch die neue Klappe, das Bauteil, das zuvor kaputt ging, wurde ausgetauscht.

Total klasse: Nicht ein Kunde hat sich beschwert. Da darf man auch mal Danke sagen.

Klaus Vielberg Rohrnetzmeister

Im Kreuzungsbereich Josef-Steinhoff-Straße/Am Kreuzkamp wurde außerdem ein neuer Hydrant eingebaut. Den brauchte man direkt am Abend, damit dass Wasser wieder fließen kann. Schließlich müssen die Rohre nach den Arbeiten entlüftet werden.

Auslaufsiebe an Wasserhähnen nach Arbeiten säubern

„Das geht nur bergauf“, erklärt Klüver. „Der Kreuzkamp geht aber bergab.“ Wegen des Hydranten könne die Luft aber von der Wickeder Straße hochgedrückt werden und dann dort austreten.

Da, wo alte mit neuen Rohren verbunden wurden, musste zunächst sauber gemacht werden. In die Verbindungsstücke und Dichtungen dürfe schließlich kein Dreck kommen, erklärt der technische Leiter der Stadtwerke. Es handele sich ja um Trinkwasserleitungen, Hygiene sei daher das oberste Gebot.

Apropos Hygiene: Die Stadtwerke weisen darauf hin, dass nach Abschluss der Arbeiten die Auslaufsiebe an den Wasserhähnen in den betroffenen Gebäuden gesäubert werden sollten. Dennoch könne es noch einige Zeit zu Trübungen des Wassers kommen. Die seien hygienisch aber völlig unbedenklich.

An der Ecke Wickeder Straße/Am Kreuzkamp geht‘s weiter

„Lediglich beim Wäschewaschen ist es ratsam, ein bis zwei Tage damit zu warten“, heißt es im Informationsschreiben der Stadtwerke.

Für die Arbeiter war es ein langer Tag. In der Mittagspause gab es für alle warme Suppe, im Pavillon. Das hätte man bei Regen oder Schnee auch über den insgesamt drei Löchern im Kreuzungsbereich gebraucht. Die alten Rohre landen auf dem Schrott. Immer wieder schauten Anwohner und Fußgänger dabei zu, wie die vom Bagger auf den zum Abtransport bereitstehenden Laster gehievt wurden.

Nächste Woche wird noch an der Ecke Wickeder Straße/Am Kreuzkamp gearbeitet. Dort wird die Einbindung der Leitung an die der Wickeder Straße, wo die Stadtwerke schon länger erneuern, fertiggestellt. Stefan Klüver erklärt, dass das aber nicht so große und aufwendige Arbeiten wie diesen Mittwoch sein werden.

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