Hendrik Sauer, Inhaber von „Weihnachtsbaumkulturen Hendrik Sauer“ in Bad Sassendorf ist ähnlicher Meinung: Im Endverbrauch blieben die Preise stabil: „Wir selber erhöhen die Preise im Verkauf nicht“, erklärt der Inhaber.
Und das, obwohl die gesamte Branche zurzeit eine leichte Preiserhöhung von durchschnittlich einem bis zwei Euro, je nach Größe des Baumes, verzeichne, berichtet Sauer.
Der Hof Sauer bietet als landwirtschaftlicher Betrieb jedes Jahr auch Weihnachtsbäume zum Verkauf an und vermarktet die unterschiedlichsten Baumarten zum einen an regionalen Verkaufsstellen als auch an deutschlandweite Abnehmer.
Weihnachtsbäume benötigen im Schnitt rund zehn Jahre, bis sie erntereif in den Verkauf gehen können. „Weniger die Krise, sondern mehr das Wetter ist entscheidend für den Preis“, weiß Lehn. Das Frühjahr und der Herbst seien optimal gewesen. Lehn zufolge sei die Trockenheit im Sommer zwar zu spüren gewesen, die Tannen hätten damit aber gut umgehen können.
Trotz der trockenen Sommermonate habe die Hitze hierzulande selbst den Jungtrieben aufgrund der guten Bodenbeschaffenheit wenig zugesetzt, die Bäume der jetzigen Ernte hätten die Dürreperiode der vergangenen Monate auch sehr gut verkraftet, sagt Sauer.
Die Nadeln der Bäume bildeten eine Wachsschicht und seien somit hitzeresistenter, verlören wenig Wasser durch Verdunstung. Außerdem: „Ein Baum, der zwei Meter aus der Erde guckt, schaut auch mindestens zwei Meter in den Boden hinein“ und sei dadurch ausreichend mit Wasser versorgt, erläutert Sauer.
Sorgen, dass seine Nordmann- und Nobilistannen sowie Blau- und Rotfichten, die allesamt in der Soester Börde wachsen, keine Kunden finden, macht er sich keine: „Krisenjahre sind gute Weihnachtsbaumjahre“, erinnert er sich an einen Spruch, bekannt in seiner Branche.
Bedenken, dass die Leute aufgrund der Krise weniger Weihnachtsbäume kaufen werden, hat Lehn ebenfalls keine. Er vermutet nicht, dass am „falschen Ende“ gespart werde. Krisenjahre seien für das Weihnachtsgeschäft nie schlecht gewesen, sagt er.
Neben den vergangenen Corona-Jahren sei auch die Wirtschaftskrise 2008 ein guter Indikator dafür gewesen, dass der eben genannte Spruch durchaus seine Berechtigung findet: „Da merkte man, dass sich die Leute auf das Wesentliche beschränken“, sagt Sauer.
Seine Bäume wachsen auf landwirtschaftlichen Flächen rund um Bad Sassendorf. Die Nordmanntannen seien am beliebtesten und machten aktuell rund 90 Prozent des Marktanteils aus, sagt auch Lehn.
Im Hinblick auf die bevorstehende Weihnachtszeit ist Hendrik Sauer fröhlich gestimmt: „Die Vorfreude ist da. Man hegt und pflegt das ganze Jahr über nur für die Weihnachtszeit und freut sich, weil man jetzt sieht wofür man es macht.“