Über Chemnitz und Malle an den Goldstrand: Partysänger Cain Grabisch gewinnt Newcomer-Preis

Der gebürtiger Werler Cain Grabisch hat einen Newcomer-Preis als Partysänger gewonnen. Die ganze Geschichte.
Werl – Sein großes Ziel, das australische Dschungelcamp, hat er zumindest noch nicht erreicht. „Auf Mallorca bin ich auch noch nicht richtig durchgestartet“, räumt er ein. Aber man kann nicht behaupten, Cain Grabisch habe nichts erreicht. Im Gegenteil: Auf der Insel seiner Träume ist er Mitinhaber eines Restaurants, als Ballermann-Sänger hat er gerade einen Newcomer-Preis gewonnen. Aber der Reihe nach.
Cain Grabisch ist heute 34 Jahre jung, und die vergangenen 20 Jahre sind eigentlich genau das, wonach sich Redakteure bei RTL2 die Finger lecken sollten. Er verließ mit 14 sein Elternhaus, zog zu einer Freundin nach Borgeln, machte seinen Abschluss an der Overbergschule, schmiss die Berufsschule, arbeitete erst in einem Werler Ein-Euro-Laden und ging dann nach Bergkamen, um die dortige Filiale zu leiten, schlug sich später mit Inventuren in Baumärkten und als Moderator einer Losbude durch, bemühte sich parallel erfolgreich um Komparsenrollen in Formaten wie „Verliebt in Berlin“, „Berlin Tag und Nacht“, „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“, „Mieten, kaufen, wohnen“. Er nahm an der wenig erfolgreichen Kuppel-Show „Next Please“ auf RTL2 teil und an einem kurzlebigen Format, das, so erinnert er sich, erst „Der Tanzcoach“ heißen sollte und nach den Dreharbeiten umgetitelt wurde in „Deutschlands peinlichste Tänzer.“ „Der Chemnitzer bewegt sich ohne jegliches Taktgefühl, tritt seiner Liebsten regelmäßig auf die Füße“, streut ein im Netz noch auffindbarer Pressetext zur vergessenen RTL-Show zusätzliches Salz in die Wunden ihres Kandidaten.

Nebenbei forcierte er seine Karriere als Sänger von Ballermann-tauglichen Partyliedern. 2020 veröffentlichte er „Überdosis Mallorca“, 2021 folgte „Insel der Träume“, 2022 dann „We are the Party“ – alles geschrieben und produziert von Produzenten, die mit Schlagergrößen wie G.G. Anderson, den Wildecker Herzbuben, Anna Maria Zimmermann oder Schäfer Heinrich zusammenarbeiten. Mit dem jüngsten der drei Songs trat er auch in der Sat.1-Sendung „Britt – Der Talk“ auf.
Sänger will auf Malle Fuß fassen
Vergangenes Jahr nahm er an einem Newcomer-Contest teil, bekam den Preis vor wenigen Tagen in Chemnitz überreicht. Dahinter steckt ein Veranstalter, der seit 20 Jahren am Goldstrand, dem bulgarischen Gegenstück zum mallorquinischen El Arenal, und in wechselnden deutschen Städten zu entsprechenden Partys einlädt, und nun aus Anlass des runden Jubiläums sechs Preise an Partysänger verlieh. In der Kategorie Newcomer stach Cain Grabisch seine drei Mitbewerber aus. Auch im Juni wird er wieder am Goldstrand zum Saisonauftakt im „Ballermann 6 Beach Club“ auftreten, neben Kollegen mit solch klangvollen Namen wie „Cäpt’n Knallermann“ und „Pepe Palme“ oder Ex-Big-Brother-Nackedei Klaus Aichholzer.
Ich hoffe, dass ich auf Mallorca noch Fuß fassen kann, werde aber parallel die Schiene am Goldstrand fortführen.
„Ich hoffe, dass ich auf Mallorca noch Fuß fassen kann, werde aber parallel die Schiene am Goldstrand fortführen“, meint Grabisch. Dabei ist es ihm schon auf einem anderen Gebiet gelungen, auf „Malle“ Fuß zu fassen, nämlich beim Essen. Dort ist er Mitinhaber einer Tapas-Bar namens „Sonja’s Soul Kitchen“.
Sat1-Sendung „Unser Mallorca“
Außerdem bietet er mit seiner Firma „Mallorca WG“ Urlaubspakete an, „in diesem Jahr sind wir komplett ausgebucht“. Dazu mietet er eine Finca an, vermietet die Zimmer WG-ähnlich unter.
Mit der Idee schaffte er es in die erste Ausgabe der Sat.1-Sendung „Unser Mallorca“, ausgestrahlt im August 2022, für die Moderatorin Birgit Schrowange ihn und einen nicht minder partyfreudigen Gesellen einfach mal ins Fünf-Sterne-Nobel-Hotel-Restaurant setzte, mit dessen Fünf-Gänge-Menü sich Cain „extrem überfordert“ sah und nach dem sie sich noch eine Pizza kommen ließen. Am folgenden Morgen waren sie froh, wieder an den Ballermann zurückkehren zu können.
Für den kommenden Monat kündigt er zwei neue Songs an – oder vielmehr einen, aber in zwei unterschiedlichen Textversionen. Eine passend für „Malle“, eine für „Bulle“.