Bei Tagungen der Kreis-BG soll es Äußerungen gegeben haben, denen zufolge die Mitglieder der Bürgergemeinschaft keine Freien Wähler werden wollen. „Wir haben eine ganz andere Struktur“, betonte Siegbert May. Mit dem Kreisvorsitzenden Robert Bigge sei die Situation sogar eskaliert.
May berichtete auch von einer Fraktionssitzung der Kreis-BG Ende vergangenen Jahres, bei der aus seiner Sicht die Corona-Schutzmaßnahmen nicht eingehalten worden sind. Auf mehrere Briefe, die der Werler Fraktionsvorsitzchef der Kreis-BG geschickt habe, soll es keine Antwort gegeben haben – ihm selbst sei sogar mit dem Rauswurf gedroht worden. May sagte, dass er auf den 27. Januar vertröstet wurde. „Dann wollen die mir sagen, was mit mir ist“, so der Werler Politiker.
Der Kreisvorsitzende Robert Bigge, der nur kurz zu Beginn der Mitgliederversammlung anwesend war, gab keine Stellungnahme zu den Streitigkeiten ab. Er bot den Werlern ein Gespräch in der kommenden Woche an. Allen Versuchen, über die Situation zu diskutieren, ging er aus dem Weg und verabschiedete sich nach gut einer halben Stunde – wegen eines Anschlusstermins, begründete er.
Der zweite Vorsitzende der Kreis-BG, Frank Strothkamp, kann die Aufregung der Werler nicht nachvollziehen. Die BG im Kreis Soest kooperiere schon seit längerer Zeit mit den Freien Wählern und fast alle Orts-BGs seien unter dem Dachverband der „Freien Wähler“ organisiert.
„Seit gut neun Monaten sind wir in offenen Gesprächen, ob wir mit den Freien Wählern zusammen arbeiten wollen“, sagte der Soester am Mittwoch. Aus seiner Sicht spricht der Bekanntheitsgrad der Partei, die auf Landes- und Bundeseben agiert, auf jeden Fall dafür.
Die Kreis-BG hofft, in der nächsten Woche ein klärendes Gespräch mit Siegbert May führen zu können, damit wieder eine gemeinsame Vertrauensbasis gegeben ist.