1. Soester Anzeiger
  2. Lokales
  3. Werl

Streit um 3G-Kontrolle spitzt sich weiter zu - Kreis-Chef weist Vorwürfe zurück

Erstellt:

Von: Thomas Nitsche, Marcel Voß

Kommentare

Wurde der 3G-Status bei der BG kontrolliert? Darüber streiten die Vereinsmitglieder jetzt öffentlich.
Wurde der 3G-Status bei der BG kontrolliert? Darüber streiten die Vereinsmitglieder jetzt öffentlich. © Sebastian Gollnow

Der Konflikt zwischen Siegbert May, Fraktionschef der Bürgergemeinschaft im Werler Rat, und der Kreis-BG geht in die nächste Runde. Es geht um fehlerhafte Corona-Kontrollen, Drohungen und mehr.

Werl/Kreis Soest - Während May sich nach der von ihm geäußerten Kritik an einer möglichen Zusammenarbeit mit den „Freien Wählern“ und den Vorwürfen von nicht erfolgten Corona-Kontrollen ungerecht behandelt fühlt, spielt Robert Bigge, Vorsitzender des Kreisverbandes und der Kreistagsfraktion, die Probleme innerhalb des Vereins runter.

In dem Streit geht es längst nicht mehr nur noch um die Kooperation mit den Freien Wählern. Siegbert May sagt, dass bei einer Sondersitzung der Fraktion Ende November im Haus Düsse die 3G-Zugangskontrollen nicht ordnungsgemäß durchgeführt worden seien. Es sei ein Teilnehmer dabei gewesen, der die Auflagen nicht erfüllte. Dies bemängelte der Werler Politiker in mehreren Briefe an den Vorstand der Kreistagsfraktion.

BG-Streit um 3G-Kontrolle: Ausschluss aus Fraktion?

Der 71-Jährige wollte die Anwesenheitslisten einsehen, doch der Vorstand habe dem nicht sofort zugestimmt. May ist allerdings schriftlich bestätigt worden, dass es durchaus Fehler bei der Kontrolle gegeben hat. In einer Mail (siehe unten) drohte man ihm mit dem Rauswurf aus der Fraktion – er ist als Sachkundiger Bürger für die BG im Ausschuss für Soziales sowie Mitglied in der Konferenz Alter und Pflege.

„Mir wurde schwere Belastung des Vertrauens vorgeworfen, sie wollten mich abberufen und aus der Kreistagsfraktion ausschließen“, sagt May, der weiß, dass es zu Verstimmungen gekommen ist, als er darauf hingewiesen hat, dass die Einlasskontrollen nicht ordnungsgemäß abgelaufen sind.

Mir wurde schwere Belastung des Vertrauens vorgeworfen.

Siegbert May, Chef der Werler BG-Fraktion

Robert Bigge weist die Anschuldigungen derweil zurück. Alle Einlasskontrollen seien ordnungsgemäß durchgeführt worden. „Wir haben natürlich nicht alle Personen kontrolliert. Diejenigen, die wir kannten und über deren Impfstatus wir informiert waren, sind nicht überprüft worden. Nur Personen, die uns nicht bekannt waren, mussten sich einer Kontrolle unterziehen“, erklärt er. Für ihn sei die Sache so gut wie aus der Welt.

Das hier ist alles Spaltungsgehabe und Wichtigtuerei – und das ist nicht mein Stil.

Robert Bigge, Vorsitzender der Kreis-BG

Bereits am Mittwoch hat Bigge Kontakt zum neuen Werler BG-Vorsitzenden Jens Schmigowski aufgenommen. „Wir haben uns verständigt, dass wir in der kommenden Woche ein Gespräch mit Siegbert May führen werden und dann hat sich das Thema auch erledigt“, so der Warsteiner, der findet, dass es um persönliche Befindlichkeiten aus der Vergangenheit gehe und es langsam unerträglich werde. „Ich stehe für Integrität, aber das hier ist alles Spaltungsgehabe und Wichtigtuerei – und das ist nicht mein Stil“, betont er und fügt hinzu: „So regelt man das nicht, sondern man klärt das intern.“

BG-Streit um 3G-Kontrolle: Gespräche in der nächsten Woche

Die Fraktion soll mehrfach versucht haben, einen Termin zu vereinbaren, der von Seiten der Werler bislang jedoch nicht zustandegekommen sei. „Hier hat es keine konkreten Rückmeldungen geben“, sagt Robert Bigge, stellt aber auch klar: „Wir haben kein gestörtes Verhältnis mit der BG Werl. Aber die wohl mit uns.“ Inzwischen bestätigte die Werler BG, dass man zwei Termine für die kommende Woche angeboten habe.

BG-Streit um 3G-Kontrolle: Der Schriftverkehr

Von angeblichen Nachrichten, die Siegbert May erhalten haben soll, in denen ihm mit dem Ausschluss gedroht wird, will Robert Bigge nichts wissen: „Es ist mir nicht bewusst, dass wir solche Briefe oder Mails verschickt haben.“ In einer Mail von Robert Bigge an Siegbert May, die unserer Redaktion vorliegt, heißt es unter anderem, dass die BG-Kreistagsmitglieder zu dem Ergebnis gelangt seien, dass „erhebliche Bedenken gegenüber einer weiteren Zusammenarbeit“ mit May bestehen.

Der Vorstand wirft dem Werler in dem Schreiben erstens „sachfremde Kritik“, die das Vertrauensverhältnis belaste, und zweitens eine „erhebliche Störung“ vor, indem May gedroht habe, die Ordnungsbehörden einzubinden. Man erwäge, May abzuberufen, gebe ihm aber Gelegenheit zur Stellungnahme. „Diese könnte auch genutzt werden, aus freien Stücken das Mandat an die Fraktion zurückzugeben.“

Auch interessant

Kommentare