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Neuer König in Holtum: Mike Preker entscheidet spannenden Dreikampf

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Von: Thomas Nitsche, Maximilian Grun

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Der neue König setzt sich in Holtum gegen seinen Bruder Tim und den Kommandeur durch. Eine Anwohnerin beschwert sich.

Holtum – „Mike ist unser König“, schallte es am Freitagabend über den Schützenplatz in Holtum. Die Jungschützen ließen ihren neuen Regenten lautstark hochleben. Zuvor hatte sich der 26-Jährige in einem spannenden Dreikampf gegen seinen Bruder Tim Preker und Constantin Röling, dem Kommandeur der Bruderschaft, durchgesetzt.

Der Jungschütze holte um 20.03 Uhr mit dem 210. Schuss den Adler aus dem Kugelfang. Fünf Minuten vorher hatte der spätere König Mike Preker ein lautes Raunen bei den Besuchern auf dem Schützenplatz ausgelöst.

Sein gezielter Schuss lockerte den Vogel so sehr, dass dieser zur Seite kippte und nur noch auf der Schraube hing. Mit Flügel und Korpus fiel dieser dann wenige Minuten später zu Boden.

Mike Preker und Milena Wunderwald kommen aus „königlichen Familien“. Königsmutter Renate Preker regierte 1989 in Holtum mit Franz Röling. Die Eltern der Königin, Michael und Marina Wunderwald, waren das Hilbecker Königspaar vor 24 Jahren.

Der neue Hofstaat der Schützen in Holtum.
Der neue Hofstaat der Schützen in Holtum. © Thomas Nitsche

Für Mike Preker, der beim Baustoffzentrum Hennecke in Werl als Groß- und Außenhandelskaufmann beschäftigt ist, war es vorher nicht klar, dass er König der Holtumer Schützen werden wollte.

Mitglieder-Ehrungen

Für 25 Jahre: Markus Hellmann, Kai Unger

Für 40 Jahre: Wolf-Dieter Kadach, Uwe Rethage, Thomas Fehr gt. Hoberg, Norbert Wieschemeyer

Für 50 Jahre: Reinhard Dlugi, Wilfried Haggeney, Paul Wagner, Hubert Röling

Für 65 Jahre: Hubert Schröer

Er konnte sich zwar vorstellen, mal die Regentschaft in Holtum zu übernehmen, aber noch nicht in diesem Jahr. „Das kam aus der Bierlaune heraus“, verriet er. Dass zuvor sein Bruder Nico Preker Prinz der Jungschützen geworden ist, hat dem 26-Jährigen noch einen kleinen Anreiz verliehen. Seit den Schülerschützen ist er bei der Bruderschaft aktiv.

Ehrungen: Daniel Kemper, Markus Hellmann, Thomas Fehr gt. Hoberg, Uwe Rethage, Hubert Röling und Mike Preker (von links).
Ehrungen: Daniel Kemper, Markus Hellmann, Thomas Fehr gt. Hoberg, Uwe Rethage, Hubert Röling und Mike Preker (von links). © Thomas Nitsche

Seine Freundin Milena Wunderwald, die als Justizbeschäftigte beim Amtsgericht in Hamm arbeitet, war ganz aus dem Häuschen, als sie mitbekam, dass sie Königin in Holtum wird. „Ich habe damit überhaupt nicht gerechnet“, sagte sie nach dem spontanen Königsschuss ihres Freundes.

Aber schnell hatte sich die 21-Jährige gefangen und freute sich, Holtums Königin zu sein. Erst konnten es die neuen Regenten kaum fassen, als sie von den Jungschützen gefeiert wurden und die Gratulationsschar kein Ende nahm. Doch als Brudermeister Daniel Kemper die Insignien überreichte, stieg ein Gefühl der Freude in ihnen hoch.

Die St.-Michael-Schützenbruderschaft Holtum feierte ihr Fest des Jahres.
Die St.-Michael-Schützenbruderschaft Holtum feierte ihr Fest des Jahres. © Thomas Nitsche

Auch die neuen Schützenchefs Daniel Kemper und Johannes Hülsmann waren glücklich, dass es in ihrem ersten Jahr an der Spitze der Holtumer Schützen am Ende ein spannendes Schießen gab. Auch der gute Besuch ließ die Vorstandsmitglieder am Stangenabend strahlen.

Für musikalische Unterstützung wurde in Holtum wieder bestens gesorgt.
Für musikalische Unterstützung wurde in Holtum wieder bestens gesorgt. © Thomas Nitsche

Beim Königsschießen hatten zuvor Henning Kloke (Zepter), Daniel Kemper (Apfel) und Mike Preker (Krone) die Insignien abgeschossen. Bei den Jungschützen sicherten sich Stefan Steinweger (Krone), Marvin Stute (Apfel) und Hendrik Hallermann (Zepter) die Insignien.

Große Ehre: Karsten Heimann, Ehrenkreuzträger Andreas Baus und Michael Fehr gt. Hoberg (von links).
Große Ehre: Karsten Heimann, Ehrenkreuzträger Andreas Baus und Michael Fehr gt. Hoberg (von links). © Thomas Nitsche

Am Samstagmorgen wurde Andreas Baus mit dem St.-Sebastianus-Ehrenkreuz ausgezeichnet. Der stellvertretende Bundesmeister Michael Fehr gt. Hoberg und Bezirksschießmeister Karsten Heimann überreichten dem verdienten Schützenbruder die große Ehre. Andreas Baus ist seit 25 Jahren im Vorstand aktiv. Kurze Zeit später wurde er Fähnrich der Bruderschaft. Das silberne Verdienstkreuz erhielt er 2004. Vor zehn Jahren wurde er mit dem Hohen Bruderschaftsorden bedacht.

Ehrungen: Frederik Fehr gt. Hoberg, Henning Kloke, Niklas Kampmann, Jannis Riedelsberger und Jan Düllmann (von links).
Ehrungen: Frederik Fehr gt. Hoberg, Henning Kloke, Niklas Kampmann, Jannis Riedelsberger und Jan Düllmann (von links). © Thomas Nitsche

Bezirksjungschützenmeister Jan Düllmann ehrte Henning Kloke und Janis Riedelsberger mit dem Diözesanverdienstorden in Bronze. „Gemeinsam habt ihr großen Anteil daran, dass die Jungschützen so eine starke Gemeinschaft sind und Gruppenbildung untereinander ein Fremdwort ist.“ Er lobte ihre Verdienste bei den Holtumer Jungschützen und bei den Vorbereitungen beim Bezirksjungschützentag vor fünf Jahren.

Am Sonntag stand das Königspaar Mike Preker und Milena Wunderwald mit ihrem Hofstaat im Mittelpunkt des Festes. Neuer Kinderkönigspaar wurde am Samstag Ben Rethage.

Ärger am Rande des Schützenfests

Eine Anwohnerin beschwert sich bei unserer Zeitung „über die Gäste und Besucher des Schützenfestes“ in Holtum. In der Nacht auf Samstag sei der Bücherschrank bemalt worden. Zudem habe man kaputte Gläser vor dem Schrank gefunden. In der Nacht auf Sonntag sei der rechte Spiegel ihres Autos abgetreten und in den rechten Kotflügel getreten worden, so die Holtumerin, die anonym bleiben möchte. Die Mülltonne sei ebenfalls umgetreten worden. Auch bei den Nachbarn sei ein Auto beschädigt worden. „Der Spiegel wurde komplett entwendet.“ Auf Anfrage teilt die Anwohnerin mit, dass sie die Polizei informiert habe.

„Wir freuen uns jedes Jahr auf das Schützenfest (...). Auch wir hatten unser Haus festlich geschmückt. Diese Erfahrungen mit den Gästen (...) lassen uns nun von dieser Tradition Abstand nehmen. Wir werden uns im nächsten Jahr besser vor dieser Art von Sachbeschädigung schützen müssen“, schreibt sie.

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