Pop-up-Store öffnet in der City

Für kurze Zeit kehrt wieder Leben in das leer stehende Ladenlokal in der Steinerstraße 23 ein, das einst den O2-Shop beherbergte und zuletzt die Kunstmanufaktur MayFactory, die wegen der explodierenden Energiekosten zum Jahresende schließen musste.
Werl – Gleich mehrere Anbieter, zum Teil aus dem Direktvertrieb, informieren hier nun über ihre Angebote – und die Betonung liegt auf „informieren“. Würden sie alle hier auch verkaufen, würde dies die mit 72 Quadratmetern sehr überschaubaren räumlichen Kapazitäten sprengen. Die städtische Wirtschaftsförderung (GWS) nutzt auf diesem Weg die letzten Wochen ihres Mietvertrages mit dem Eigentümer und verwandelt die Räume in einen sogenannten Pop-up-Store.
Ab 1. Mai steht das Ladenlokal dann aber wieder leer – deshalb heißt der Laden auch „Frühlingserwachen“, denn nur zu dieser Jahreszeit sind die Händler hier anzutreffen. Er zählt zu jenen Leerständen, die die GWS für einen begrenzten Zeitraum über das Landesförderprogramm „Stärkung unserer Innenstädte und Zentren“ angemietet hatte, um sie zu einer niedrigeren Miete an Einzelhändler weiterzuvermieten und so die Leerstände zu beheben, die Innenstadt zu beleben und den Betreibern den Einstieg zu erleichtern.
Mithilfe des Landesprogramms hat die GWS leere Ladenlokale für maximal 70 Prozent der letzten Altmiete angemietet und den Zins beim Weitervermieten auf bis zu 20 Prozent der Altmiete gesenkt. 90 Prozent der entstehenden Kosten übernimmt das Land, zehn Prozent trägt die Stadt. Die Mietdauer beträgt maximal zwei Jahre.
Über diese Form der Zwischennutzung sollen die Händler ausprobieren können, ob der Standort für sie passend ist, und gleichzeitig wird die Geschäftsfläche in den Fokus potenzieller Nachmieter gerückt, heißt es dazu in einer Mitteilung der Wirtschaftsförderung. „Die GWS hat das Zwischennutzungskonzept ‚Raum für Zukunft’ schon mehrfach genutzt, um leer stehende Geschäftsflächen temporär zu nutzen oder ihnen eine gestalterische Aufwertung zu geben und sie somit in ein positives Bewusstsein möglicher Nutzer zu rücken. Von vielen Beispielen, wie Kunstausstellungen oder Literarischer Abend im Leerstand, sind hier die damalige Jubiläumsausstellung in der Walburgisstraße 24 (heute Apollo) oder Zwischennutzungen an verkaufsoffenen Sonntagen wie in der Steiner Straße 6 (heute Juwelier Drees) zu nennen, die anschließend einer Nachnutzung zugeführt werden konnten. Getragen wird das Projekt ‚Raum für Zukunft’ von dem Gedanken, trotz temporärer Leerstände eine gewisse Aufenthaltsqualität zu erhalten. Die GWS übernimmt dabei die Vermittlerrolle.“
In dem Lokal stellen sich nun Anbieter von Delikatessen, Frühlings- und Osterdeko, Holzarbeiten, Strickmoden, Energetix-Magnetschmuck und Töpferwaren vor. Auch ein Infostand für Tupperware und Kosmetik stehen zur Verfügung.
Aktionen rund um den verkaufsoffenen Sonntag am 2. April runden das Ganze ab. Dann wird Josie Scholz mit ihren „Süßen Produkten“ dazustoßen. Sie unterstützt die MS-Krankenhilfe und spendet ihren Gewinn an soziale Organisationen.