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Sperrung nach Ölunfall zieht sich: Straße seit Februar dicht

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Von: Dominik Maaß

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Bis dies Straße „Auf der Vöhde“ wieder freigegeben werden kann, wird es noch dauern. Nachdem nun die Wasserleitung umgelegt wurde, wird bald weiterer Boden ausgetauscht. Britta Berens von „Brittas Gemüsekiste“ hofft, dass bald wieder mehr Ausflüger an ihrer Marktgärtnerei vorbeikommen können.
Bis dies Straße „Auf der Vöhde“ wieder freigegeben werden kann, wird es noch dauern. Nachdem nun die Wasserleitung umgelegt wurde, wird bald weiterer Boden ausgetauscht. Britta Berens von „Brittas Gemüsekiste“ hofft, dass bald wieder mehr Ausflüger an ihrer Marktgärtnerei vorbeikommen können. © Maaß/Bus

Drei Monate nach dem Ölunfall in Oberbergstraße ist immer noch ungewiss, wie lange die Bodensanierung und die damit verbundende Sperrung der Straße „Auf der Vöhde“ dauern.

Oberbergstraße – Nach längerer Pause gingen die Arbeiten inzwischen aber weiter, teilte der Kreis Soest nun auf Anfrage mit. Am 18. Februar war ein 1000 Liter fassender Kanister mit Heizöl vom Anhänger eines Gespanns gerutscht.

500 bis 700 Liter liefen aus und verschmutzten die Umwelt. Betroffen war auch ein Lagergebäude des angrenzenden Garten- und Landschaftsbaubetriebs Lieberenz, das nach dem Unfall abgerissen wurde. Auch ein Teil des Bodens wurde bereits ausgetauscht, doch dann kamen die Arbeiten ins Stocken.

Bevor es weitergehen konnte, „mussten Abstimmungen mit Leitungsträgern erfolgen“, schreibt hierzu der Kreis Soest. In einem Bereich, in dem viele Leitungen liegen, sei nun noch ein Bodenaustausch vorzunehmen.“ Eine zeitliche Prognose, bis wann dies erfolgen soll, könne der Kreis aber nicht geben.

Auch die Schadenshöhe stehe noch nicht fest. Für die Kosten kommt die Versicherung des Verursachers auf. Wie aufwendig die Bodensanierung ist, weiß Andreas Lieberenz. Nicht nur, weil er betroffener Nachbar ist, sondern weil er mit seinem Garten- und Landschaftsbaubetrieb auch einen Teil der Arbeiten selbst ausführt. So musste zum Beispiel eine Umleitung für die dort im Erdreich liegende Asbestzement-Wasserleitung hergestellt werden. Denn die alte Leitung kommt raus, könne aber nicht freigelegt werden, wenn sie noch unter Druck steht.

Bis dies Straße „Auf der Vöhde“ wieder freigegeben werden kann, wird es noch dauern. Nachdem nun die Wasserleitung umgelegt wurde, wird bald weiterer Boden ausgetauscht. Britta Berens von „Brittas Gemüsekiste“ hofft, dass bald wieder mehr Ausflüger an ihrer Marktgärtnerei vorbeikommen können.
Bis dies Straße „Auf der Vöhde“ wieder freigegeben werden kann, wird es noch dauern. Nachdem nun die Wasserleitung umgelegt wurde, wird bald weiterer Boden ausgetauscht. Britta Berens von „Brittas Gemüsekiste“ hofft, dass bald wieder mehr Ausflüger an ihrer Marktgärtnerei vorbeikommen können. © Maaß/Bus

Unklar sei auch noch, inwieweit die Straße weichen muss. Während der Arbeiten werde der Boden immer wieder beprobt, um festzustellen, wie weit sich das ausgelaufene Öl ausgebreitet hat. Auch ein Kanalschacht wird weichen müssen, womöglich auch Teile der angeschlossenen Abwasserleitung.

Bis die Straßensperrung aufgehoben werden kann, werden also noch Wochen ins Land ziehen. Zum Leidwesen auch von Michale Berens, der an der Straße gemeinsam mit Frau Britta „Brittas Gemüsekiste“ betreibt. Vom Ölunfall selbst blieben die Gemüsebeete zwar verschont, was auch gutachterlich nachgewiesen wurde, aber die Sperrung der Straße schneidet den Betrieb von der wichtigen „Laufkundschaft“ ab. Wobei die meisten eher „Fahrkundschaft“ sind, weil viele auf einer Radtour an der Marktgärtnerei vorbeikämen, wie Michael Berens berichtet. Schließlich liegt der Betrieb an einer beliebten Radroute. Und für die Radler bieten Berens auch Eis und Getränke an.

Das Geschäftsmodell funktioniert so, dass Kunden ein Abo abschließen und jede Woche eine frische Gemüsekiste abholen können. „Und wir haben einige unserer Kunden gewonnen, weil sie durch Zufall hier vorbeigekommen sind“, berichtet Berens. Gerade nach klassischen Ausflugstagen wie an Ostern oder am 1. Mai seien viele neue Abos eingetrudelt. Und da es „Brittas Gemüsekiste“ erst im dritten Jahr gibt, sei man auf diese Neukundenakquise angewiesen, so Berens. Durch die Sperrung habe dieses Jahr dieser Kundenverkehr komplett gefehlt.

Die Gärtnerei ist zwar weiter erreichbar, aber nur über einen Umweg, den Ausflügler nicht gerne in Kauf nehmen. Und auch von den Stammkunden hätten einige deshalb schon das Abo gekündigt. Berens schätzt den Umsatzrückgang auf etwa 20 Prozent. Die Versicherung habe zwar geraten, das alles zu notieren. Aber eine Lösung für potenzielle Neukunden, die gar nicht erst den Weg zu ihnen gefunden haben, könne er sich nur schwer vorstellen.

Berens weiß, dass die Baustelle kompliziert ist und viele Gewerke ineinander greifen müssen. Es sei aber trotzdem schade, dass es schnellem Beginn zuletzt so schleppend lief. „Aber ich will positiv nach vorne schauen und bin froh, dass nun wieder gearbeitet wird.“

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