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Bürger sind gefragt: Sollen die Inseln im Kurpark-Teich weg?

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Von: Gerald Bus

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Die beiden Inseln (Bildmitte) im Kurparkteich sollen weg, eine größere Wasserfläche soll entstehen – so plant es ein Büro.
Die beiden Inseln (Bildmitte) im Kurparkteich sollen weg, eine größere Wasserfläche soll entstehen – so plant es ein Büro. © Uta Müller

 Ein Hauch von Atlantis in Werl, mitten im Kurpark – allerdings sollen gleich zwei kleine Inseln ganz bewusst und von Menschenhand verschwinden.

Werl - Geht es nach einem Bielefelder Ingenieurbüro, dann sollte das kleine Doppel-Eiland inmitten des Kurparkteichs entfernt werden für eine größere Seenplatte. Das geht aus einem Entwurf hervor, den das Büro für die Stadt gemacht hat.

„Die Idee kam vom Büro, aber wir begrüßen das“, sagt Anja Stakemeier von der Koordinierungsstelle Förderungen im Werler Rathaus.

Inseln seien „Heimat von Ratten“

Die kleinen Inseln im Gewässer seien ohnehin „nur Heimat von Ratten und anderen Tieren“ gewesen, sagt Stakemeier. Da sie rundum von Wasser umschlossen sind, sind sie von Kurpark-Besuchern nicht betretbar. Die Enten hatten dort einst ihre Häuser, ansonsten sind die Inseln zugewuchert von Grün. Und das sei zusätzlich auch noch pflegeintensiv, heißt es im Rathaus. Verschwindet das Doppel-Eiland wie dereinst das sagenumwobene Atlantis, dann werde auch insgesamt die Wasserqualität verbessert. Nicht zuletzt soll all das die Aufenthaltsqualität im Kurpark steigern.

Dazu gehört auch eine weitere Planung am Kurparkteich: Das alte, sehr große und kaum noch als solches wahrnehmbare Tretbecken soll in kleiner Form erneuert und wieder nutzbar gemacht werden. Am Ende der jüngst mit Bürgerhilfe erneuerten Kurpark-Brücke soll ein Aufenthaltsbereich mit Sitzgelegenheiten entstehen.

Neue Insel soll kommen

Darin integriert sein soll das neue Tretbecken. Das sei wie eine neue „Insel“ zwischen den beiden Gewässerteilen liegend und mit ausreichend Platz für den Aufenthalt am Wasser und im Schatten der alten Bäume. Die Herz-Form der „Insel“ korrespondiere mit den abgerundeten Ecken der Becken und ermögliche den Erhalt des dortigen Baumbestandes. Der Wunsch nach Neugestaltung des Wassertretbeckens fußt im Übrigen auf einen frühen Workshop und kam aus Reihen der Bürger, sagt die Förderkoordinatorin.

Auch die mangelhaften Uferbereiche rund um den Teich sollen erneuert werden. Dazu gehört die Befreiung der Ufer vom Wildwuchs „und damit ein helleres Erscheinungsbild, das den Charakter einer offenen Wasserfläche unterstreicht“, zudem eine naturnahe Gestaltung. Vorgesehen sind Sitzbereiche, die in die Wasserfläche ragen, dazwischen niedrige Pflanzungen, zum Beispiel mit Gräsern. Hinzu kommt eine neue Beleuchtung.

Von „anspruchsvoller Gestaltung“ spricht Stakemeier. Nötig seien die Maßnahmen: „Der Teich ist verschlammt, die Ufer und die viel zu großen Inseln sind abgängig.“ Das Projekt bringe eine Vergrößerung der Wasserfläche und Ausdehnung nach Norden in den Bereich des ehemaligen Tretbeckens.

Kosten der Neugestaltung: Über eine halbe Million Euro

Die Neugestaltung von Teichbereich und Wassertretbecken ist ein Projekt des Stadtentwicklungsprojekts ISEK. Es kostet 530.000 Euro. Vorgesehen ist, dass die Stadt im September den Förderantrag stellt unter Einbezug des Bürgervotums. Für den Mai des kommenden Jahres hofft die Stadt auf die Zuwendung, sodass im Herbst 2023 mit der Umgestaltung begonnen werden könnte.

Ein weiteres ISEK-Projekt im Kurpark ist ein neuer Wasserspielplatz im zweiten Teich auf Höhe der Saline. Auch dort sollen die Bürger sich beteiligen, allerdings in die Frage, welche Spielgeräte dort aufgestellt werden sollen. Dazu macht die Verwaltung vier Vorschläge.

Sollen Inseln verschwinden? Bürger sind gefragt

Nun bleibt die Frage: Wie sehen die Bürger die Planungen zum Teich und das Wassertretbeckens? Wie kommen die Planungen an und was für Ideen gibt es darüber hinaus? Für die Bürgerbeteiligung wird vom 6. bis 22. Mai online über das Beteiligungsportal NRW eine Befragung gemacht. Auch am „Tag der Städtebauförderung“ können sich Bürger direkt äußern im ehemaligen Ladenlokal Kirschniak (Samstag, 14. Mai, 13 bis 16 Uhr) „Die Ideen der Bürger sind gefragt“, sagt Anja Stakemeier, die sehr gespannt auf die Resonanz und die Diskussion ist. Zumal es nicht um das Abstimmen eines bestimmten Vorschlags geht, sondern die Frage nach den Ideen der Bürger offen gestellt wird.

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