Internet-Ausbau: Wichtige Frist endet in wenigen Tagen

Viele Werler haben zurzeit die Chance auf einen Glasfaser-Anschluss, doch der Internet-Ausbau durch das Unternehmen „Deutsche Glasfaser“ könnte scheitern, weil zu wenige diese Chance ergreifen.
Werl – Christoph Hellmann, Gigabitkoordinator des Kreises Soest, warnt die Werler deshalb mit Bürgermeister Torben Höbrink und Wirtschaftsförderer Adrian Gruschka davor, den Anschluss an die Zukunft zu verpassen.
Deutsche Glasfaser plant den Ausbau für Oberbergstraße, Sönnern, Westönnen und für Teile der Kernstadt. Dort zieht sich der Ausbaubereich vom Westen in einer U-Form über den Süden bis in den Osten um den Altstadtkern. Um den Ausbau wirtschaftlich durchführen zu können, fehlten gerade in diesem Bereich noch Vertragsabschlüsse, teilt das Unternehmen mit.
Die Entscheidung jedes Einzelnen entscheidet über die Zukunftsfähigkeit der Region.
Hellmann appelliert deshalb an die Werler, sich in den letzten verbleibenden zwei Wochen der Vorvermarktung noch einmal mit dem Thema zu beschäftigen. „Die Entscheidung jedes Einzelnen entscheidet über die Zukunftsfähigkeit der Region“, sagt Hellmann.
Zukunftsfähig statt Übergangs-Technologien
Und wirklich zukunftsfähig sei nur das Glasfaserkabel bis ins Haus. Internet über das TV-Kabel oder über Vectoring, bei dem vom Verteilerkasten bis zum Haus weiter auf die alte Kupferleitung gesetzt wird, seien nur „Übergangs-Technologien“.
Vor allem bei der immer wichtiger werdenden Übertragungsrichtung vom Kunden in Richtung Internet, dem Upload, reichten diese Technologien auf lange Sicht nicht mehr aus.
Investoren stehen nicht Schlange
„Was ich auf keinen Fall möchte, ist, dass sich bei Scheitern der Vorvermarktung Bürger bei uns melden und sagen: Hätte ich davon gewusst.“ Und auch Höbrink warnt: „Scheitert der Ausbau, steht der nächste Investor nicht sofort Gewehr bei Fuß.“
Auch Förderprogramme seien zurzeit nicht in Sicht. Zumal die Förderung nur in Bereichen möglich ist, die als unterversorgt gelten und für die sich keine privaten Investoren finden. Für diese Bereiche hat der Kreis Soest im Auftrag der Kommunen Fördermittel beantragt.
Auf diese Weise werden in Werl Blumenthal, Blumenthaler Haar, Mawicke, Niederbergstraße und der Norden von Hilbeck versorgt. Auch für die Gewerbegebiete Hammer Straße, Zur Mersch und Soester Straße wurden Fördermittel beantragt.
Privatwirtschaftlich versorgt die Firma Muenet die Ortsteile Budberg und Hilbeck, die Stadtwerke Werl in Zusammenarbeit mit Helinet versorgen den Bereich Holtum und Deutsche Glasfaser hat den Ausbau in Büderich fast abgeschlossen.