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Das Bleiben der Lämmer: Tierischer Zuwachs im Kreis Soest

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Von: Klaus Bunte

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Flauschige Begegnung der beigen Art: Erstmals nehmen Otto und eins der Lämmchen Kontakt miteinander auf – Leckerlis spielen dabei keine unbedeutende Rolle.
Flauschige Begegnung der beigen Art: Erstmals nehmen Otto und eins der Lämmchen Kontakt miteinander auf – Leckerlis spielen dabei keine unbedeutende Rolle. © Klaus Bunte

Minu platzt förmlich vor Neugier. Da setzt man ihr zwei kleine Lämmchen vor die Nase, und dann trennt sie noch ein Zaun von den beiden. Aber sie ist ja Herdenschutzhündin, die beiden Neuankömmlinge haben vor ihr nichts zu befürchten. 

Werl-Holtum - Sie springt über die Absperrung und sagt den beiden Hallo. Rasch merken die Tiere: Das ist ein potenzieller neuer Spielkamerad. Und auch zu den beiden Lamas Karl und Otto fassen sie rasch Vertrauen.

Die beiden Schafe sind neu beim Verein „Equus et Humanitas“ eingezogen, in einigen Monaten sollen sie wie die Lamas bei begleiteten Spaziergängen, oft mit behinderten Menschen, mit an der Leine gehen. Sie stammen, wie die beiden Lastentiere aus den Anden, aus dem Tierpark Hamm.

Liebe auf den ersten Blick: Simone Roolf und das kleinere der beiden Schäfchen.
Liebe auf den ersten Blick: Simone Roolf und das kleinere der beiden Schäfchen. © Klaus Bunte

„Dessen Tierärztin kommt einmal im Jahr zu uns, um die Tiere zu impfen“, erzählt die Vorsitzende Simone Roolf. Dabei habe sie ihr vorgeschlagen, ein Schäfchen zu übernehmen. Da es als zweites eines Zwillingspaars zu klein war, und für die weitere Zucht einer vom Aussterben bedrohten Tierart nicht in Frage kam, wurde es aus dem Hammer Genpool entfernt.

Etwas skeptisch reagieren die beiden Schafe zunächst noch auf den sanftmütigen, verspielten Hund, merken aber bald: Der tut nichts, der will nur spielen.
Etwas skeptisch reagieren die beiden Schafe zunächst noch auf den sanftmütigen, verspielten Hund, merken aber bald: Der tut nichts, der will nur spielen. © Klaus Bunte

Vor Ort wurde Simone Roolf ein zweites Schaf gezeigt, dass sich aufgrund seiner Fellzeichnung nicht fortpflanzen sollte – und so waren die Schäfchen zumindest zu zweit. Mit tatkräftiger Unterstützung ihrer Nachbarn Melanie und Torsten Valentin brachte Roolf die beiden circa sechs Monate alten Jungtiere nach Holtum.

Im Tiertransporter wurden die Schäfchen vom Tierpark Hamm nach Holtum gebracht. Melanie Valentin wäre am liebsten im Anhänger mitgefahren.
Im Tiertransporter wurden die Schäfchen vom Tierpark Hamm nach Holtum gebracht. Melanie Valentin wäre am liebsten im Anhänger mitgefahren. © Privat

Kontakt

bezüglich Namensvorschlägen (bis 18. März) oder Patenschaften an info@equus-et-humanitas.de.

Gehege, ein Dach über dem Kopf, Futter, tierische Spielkameraden haben die beiden also schon einmal. Nun fehlen nur noch zwei Dinge zu ihrem vollkommenen Glück. Zum einen: Die Weibchen haben noch keine Namen. Hier hofft Simone Roolf auf Vorschläge aus der Werler Bevölkerung.

Skudden sind sehr kleine Schafe, diese beiden Exemplare erst recht. Also musste Torsten Valentin nicht fürchten, sich an den Tieren zu verheben.
Skudden sind sehr kleine Schafe, diese beiden Exemplare erst recht. Also musste Torsten Valentin nicht fürchten, sich an den Tieren zu verheben. © Privat

Worauf sie außerdem hofft, sind Firmen oder Privatpersonen, die bereit sind, den Verein durch Patenschaften für die Tiere zu unterstützen: „Karl und Otto haben jeweils zwei Paten, die monatlich jeweils 25 Euro zahlen und sie jederzeit besuchen kommen dürfen“, meint die Vorsitzende. Gemäß der Proportionen fiele der Monatsbeitrag bei den Schafen kleiner aus.

Der Verein

Ziel des Vereins „Equus et humanitas“ ist die Förderung der tiergestützten Therapie. Menschen mit geistigen, körperlichen und psychischen Behinderungen, mit schweren Krankheiten oder nach Unfällen und Traumatisierungen sollen mit Hilfe von Tieren der Lebensweg erleichtert werden.

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