Das Bleiben der Lämmer: Tierischer Zuwachs im Kreis Soest

Minu platzt förmlich vor Neugier. Da setzt man ihr zwei kleine Lämmchen vor die Nase, und dann trennt sie noch ein Zaun von den beiden. Aber sie ist ja Herdenschutzhündin, die beiden Neuankömmlinge haben vor ihr nichts zu befürchten.
Werl-Holtum - Sie springt über die Absperrung und sagt den beiden Hallo. Rasch merken die Tiere: Das ist ein potenzieller neuer Spielkamerad. Und auch zu den beiden Lamas Karl und Otto fassen sie rasch Vertrauen.
Die beiden Schafe sind neu beim Verein „Equus et Humanitas“ eingezogen, in einigen Monaten sollen sie wie die Lamas bei begleiteten Spaziergängen, oft mit behinderten Menschen, mit an der Leine gehen. Sie stammen, wie die beiden Lastentiere aus den Anden, aus dem Tierpark Hamm.

„Dessen Tierärztin kommt einmal im Jahr zu uns, um die Tiere zu impfen“, erzählt die Vorsitzende Simone Roolf. Dabei habe sie ihr vorgeschlagen, ein Schäfchen zu übernehmen. Da es als zweites eines Zwillingspaars zu klein war, und für die weitere Zucht einer vom Aussterben bedrohten Tierart nicht in Frage kam, wurde es aus dem Hammer Genpool entfernt.

Vor Ort wurde Simone Roolf ein zweites Schaf gezeigt, dass sich aufgrund seiner Fellzeichnung nicht fortpflanzen sollte – und so waren die Schäfchen zumindest zu zweit. Mit tatkräftiger Unterstützung ihrer Nachbarn Melanie und Torsten Valentin brachte Roolf die beiden circa sechs Monate alten Jungtiere nach Holtum.

Kontakt
bezüglich Namensvorschlägen (bis 18. März) oder Patenschaften an info@equus-et-humanitas.de.
Gehege, ein Dach über dem Kopf, Futter, tierische Spielkameraden haben die beiden also schon einmal. Nun fehlen nur noch zwei Dinge zu ihrem vollkommenen Glück. Zum einen: Die Weibchen haben noch keine Namen. Hier hofft Simone Roolf auf Vorschläge aus der Werler Bevölkerung.

Worauf sie außerdem hofft, sind Firmen oder Privatpersonen, die bereit sind, den Verein durch Patenschaften für die Tiere zu unterstützen: „Karl und Otto haben jeweils zwei Paten, die monatlich jeweils 25 Euro zahlen und sie jederzeit besuchen kommen dürfen“, meint die Vorsitzende. Gemäß der Proportionen fiele der Monatsbeitrag bei den Schafen kleiner aus.
Der Verein
Ziel des Vereins „Equus et humanitas“ ist die Förderung der tiergestützten Therapie. Menschen mit geistigen, körperlichen und psychischen Behinderungen, mit schweren Krankheiten oder nach Unfällen und Traumatisierungen sollen mit Hilfe von Tieren der Lebensweg erleichtert werden.