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Vater wundert sich über Polizeibericht: Sohn in Schützenfest-Nacht schwer verletzt

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Von: Dominik Maaß

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Mit einem Rettungswagen wurde der 36-jährige Werler ins Krankenhaus gebracht.
Mit einem Rettungswagen wurde der 36-jährige Werler ins Krankenhaus gebracht. © Symbolbild: Marcel Kusch/dpa

Verwundert zeigt sich der Vater eines Betroffenen über die Aussagen der Polizei zur Auseinandersetzung am Rande des Hilbecker Schützenfestes. Von einer Schlägerei unter Jugendlichen könne keine Rede sein: „Das war ein tätlicher Angriff auf meinen Sohn.“ Außerdem sei dieser sehr wohl von einem Begrenzungspfahl getroffen und dabei schwer verletzt worden.

Werl – Die Polizei hatte über den Vorfall in der Nacht vom 13. auf den 14. August zunächst nicht berichtet, ihn aber auf Anfrage bestätigt. Polizeisprecherin Diana Kettelhake sprach von einer Auseinandersetzung zwischen Jugendlichen mit zwei Verletzten. Ein Begrenzungspfahl sei zwar geworfen, aber niemand damit getroffen worden.

Kettelhake erläuterte nun auf Nachfrage: Das sei der aktuelle Stand der Ermittlungen. Diese seien aber noch nicht abgeschlossen. Das Bild könne sich im Laufe der Nachforschungen von Polizei und Staatsanwaltschaft durchaus noch verändern. „Wir haben nicht die Absicht, etwas zu verharmlosen. Wir nehmen das ernst.“ Ermittelt werde wegen „gefährlicher Körperverletzung“. Alle Zeugen und Beteiligten seien der Polizei bekannt.

Laut der Schilderung des Vaters, der während der Tat allerdings nicht selbst vor Ort war, soll die Auseinandersetzung von zwei Jugendlichen aus Werl ausgegangen seien. Diese hätten stark alkoholisiert zunächst im Festzelt gepöbelt.

Platzverweis

Da sein Sohn (36) Mitglied im Vorstand sei, habe dieser einen Platzverweis ausgesprochen und die Jugendlichen des Festgeländes verwiesen. Auf dem Weg zur Bundesstraße sei die Sache plötzlich eskaliert. Die Darstellung des Vaters deckt sich in weiten Teilen mit Schilderungen anderer Festbesucher. Direkte Augenzeugen gab es aber offenbar nur wenige.

Ein Jugendlicher habe mit dem Begrenzungspfahl seinen Sohn im Gesicht getroffen, schildert der Vater weiter. Dieser habe nicht nur eine starke Platzwunde davongetragen, sondern auch zwei gebrochene Knochen im Gesicht. Diese seien noch am Sonntag operiert worden.

Nach zwei Jahren Corona-Pause wollte sein Sohn ein ausgelassenes und schönes Schützenfest feiern. „Nun hat er mehrere Schrauben im Gesicht und ist immer noch krankgeschrieben.“ Soweit der Vater weiß, wurde auch noch ein anderer Schützenfestbesucher bei einer weiteren Handgreiflichkeit durch die Jugendlichen verletzt und sei später selbst ins Krankenhaus gefahren.

Tatsächlich hatte die Polizei von zwei Verletzten gesprochen. Der zweite Verletzte habe aber vor Ort eine Behandlung zunächst abgelehnt.

Klärung vor Gericht

Was genau in der Nacht vom 13. auf den 14. August am Rande des Hilbecker Festplatzes geschah, muss wohl letztlich ein Gericht klären .

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