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Rund 80.000 Euro Fördergeld fließen nach Werl: Diese Projekte sind dabei

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Von: Dominik Maaß

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Das „W“ auf dem Werler Markt lädt bereits zum Verweilen an den Stadtquellen ein. Bald sollen auch „E“, „R“ und „L“ hinzukommen.
Das „W“ auf dem Werler Markt lädt bereits zum Verweilen an den Stadtquellen ein. Bald sollen auch „E“, „R“ und „L“ hinzukommen. © Uta Müller

Von Buchstaben-Sitzbänken, über einen Natur- und Kulturpfad, bis hin zu Räumen für die Dorfjugend und neuen Fahrradständern – Werl und die Ortsteile profitieren gleich sieben Mal von Fördergeldern aus dem Leader-Regionalbudget.

Werl - Von rund 200 000 Euro Gesamtförderung in der Leader-Region „Börde trifft Ruhr“ fließen fast 80 000 Euro in die Wallfahrtsstadt.

Die Förderquote beträgt in allen Fällen 80 Prozent. Und alle Projekte müssen bis November umgesetzt werden.

Sitzbuchstaben für den Werler Markt

Das „W“ steht als Teil des Stadtquellen-Projekts schon länger auf dem Markt, nun ist auch die Finanzierung der Bänke in E-, R- und L-Form gesichert. Besucher der Innenstadt können also künftig auf dem Namen der Wallfahrtsstadt Platz nehmen. Beantragt wurde die Förderung durch den Verein „Historischer Stadtkern Werl“, der auch schon das Stadtquellen-Projekt gestemmt hat.

Von den Gesamtkosten in Höhe von rund 20 000 Euro werden rund 16 000 Euro gefördert, den Rest bezahlt der Verein. „Wir haben uns sehr über die Zusage gefreut“, sagt Mitglied Jens Lücke. „Das war ja kein Selbstläufer. Wir mussten uns erneut bewerben und das Projekt präsentieren.“

Der Verein hatte schon länger überlegt, wie die Buchstaben als Abrundung des Projekts zu finanzieren sind, unter anderem auch über eine Schwarmfinanzierung nachgedacht. Doch dann kam die Chance Regionalbudget. Schon beim Ursprungs-Projekt, den Stadtquellen, profitierte der Verein von Leader. Aus dem regulären Fördertopf stammte mit 180 000 Euro der Löwenanteil der Gesamtkosten.

Nach dem „W“ in Orange sollen die weiteren Buchstaben-Bänke in den Farben Blau, Grün und Gelb leuchten.

Budberger Natur- und Kulturpfad

Entlang des „Budberger Baches“ kann dank einer weiteren Förderzusage bald der Budberger Natur- und Kulturpfad entstehen. Die Förderung beträgt 4344 Euro, die Gesamtkosten liegen bei 5430 Euro. Beantragt wurde die Förderung vom Verein „Dorf Budberg“. Ortsvorsteher Klemens Becker sieht darin eine „super Sache“ fürs Dorf, die der Verein gerne unterstütze.

Die Idee sei federführend von Elvira Biekmann vorangetrieben worden. Biekmann wohnt inzwischen in Büderich, kommt aber gebürtig aus Budberg. Und ihr Herz hänge immer noch am Dorf, sagt Biekmann. Mit ihren Mitstreitern Karl-Heinz Wimmeler, Monika und Klaus Dröge, Paul Braß und Friedel Bücker habe sie sich vom Poesiepfad in Arnsberg-Rumbeck inspirieren lassen.

Ausgehend von der K 18 bis zum Regenrückhaltebecken, kurz vor der Autobahnunterführung, sollen auf einer Länge von etwa 1,5 Kilometern zwölf Schaukästen im DIN-A3-Format aufgestellt werden. In diesen soll es künftig mit Unterstützung lokaler Akteure wechselnde Ausstellungen zu Kultur und Natur in Budberg geben. Das könnten Kinderzeichnungen sein, Darstellungen zur Dorfgeschichte, Ausstellungen zu Pflanzen und Tieren und Landwirtschaft oder auch Kochrezepte.

Die Initiatoren seien offen für alle Budberger, die sich beteiligen wollen, sagt Biekmann.

Sanitäranlagen für „Dorfzimmer“ Büderich

In Büderich entsteht in einem Erweiterungsbau an der Schützenhalle zurzeit ein sogenanntes Dorfzimmer für die gesamte Dorfgemeinschaft und insbesondere für die Jugendarbeit. Dort soll es künftig verschiedene Angebote wie Kino- und Spielabende geben. Außerdem soll das Dorfzimmer auch Treffpunkt für Schülerschützen und Rosenkavaliere sein, wie Brudermeister Peter Schmidt erläutert.

Mit Freude registriert man bei den Blaukitteln die nun erfolgte Förderzusage über rund 16 000 Euro bei Gesamtkosten von rund 20 000 Euro. Das Geld soll in den Bau barrierefreier Sanitäranlagen fließen. Durch die Sanitäranlagen im Dorfzimmer soll ein eigenständiger Betrieb unabhängig von der Kuniberthalle möglich werden.

Fahrradmobilität in Hilbeck

Rund 4700 Euro fließen nach Hilbeck. Dort sollen für insgesamt rund 5840 Euro an zwei zentralen Standorten Fahrrad-Anlehnbügel mit entsprechenden Stellflächen geschaffen werden – am „Raum für Generationen“ sowie am Schützenplatz/Bouleplatz. Antragsteller ist der Verein „Zukunft Hilbeck“. „Wir sind sehr froh über die Zusage“, sagt Ortsvorsteher Karl-Wilhelm Westervoß. Er lobt ausdrücklich das Engagement im Dorf, aber auch die Unterstützung von Seiten der Stadt.

Vor dem Raum für Generationen seien Fahrräder bislang immer wieder kreuz und quer abgestellt worden. Deshalb sei der Verein auf die Idee gekommen, geordnete Abstellmöglichkeiten zu schaffen, an denen die Räder auch sicher angeschlossen werden können. „Wir wollen dazu animieren, dass möglichst viele mit dem Rad zu Veranstaltungen kommen.“ Der Druck auf die Autostellplätze sei sowieso schon sehr hoch, außerdem soll so ein Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit geleistet werden.

Beim zweiten Standort am Schützenplatz gehe es vor allem um die Stärkung des Radtourismus, erläutert Westervoß. Hilbeck sei Ausgangspunkt für viele Radtouren. In der dortigen Sitzecke ließen sich oft Radler nieder, hätten bislang aber keine Möglichkeit, ihre Räder abzustellen.

Treffpunkt in Niederbergstraße

An der alten Schule in Niederbergstraße wird dank der Förderzusage über rund 16 000 Euro ein generationsübergreifender Treffpunkt entstehen. Antragssteller war hierbei die Stadt Werl, die Gesamtkosten des Projekts liegen bei rund 20 000 Euro. Ziel sei die Stärkung und Förderung der sozialen Infrastruktur sowie der Lebensqualität des Dorfes, heißt es im Förderantrag.

Bislang gebe es dort nur einige Bänke und zwei Wipptiere, sagt Anja Stakemeier, Förderfachfrau der Stadt Werl. Nun sollen zwei neue Spielgeräte für unterschiedliche Altersgruppen und eine Sitzgruppe, die für Kinder und Senioren geeignet ist, hinzukommen.

Ortsvorsteher Steffen Hünnies lobt in diesem Zusammenhang vor allem das Engagement von Kathrin Lutter vom Kommunalbetrieb, die das Projekt mit in den Stiel gestoßen habe. „Ich freue mich sehr, vor allem für die vielen Kinder, dass wir berücksichtigt werden und unser Dorfmittelpunkt ein Update erhält.“

Jugendraum in der Westönner Schützenhalle

Rund 9400 Euro investiert die Schützenbruderschaft Westönnen in einen neuen Gemeinschaftsraum für die Avantgarde. Gut 7500 Euro davon stammen aus dem Regionalbudget. „Das ist das i-Tüpfelchen auf dem, was wir schon alles in den vergangenen Jahren gemacht haben“, sagt Brudermeister Christoph Zeppenfeld.

Besonders habe er sich darüber gefreut, dass die Avantgarde, eine Truppe von 46 jungen Männern, sich relativ selbstständig um die Förderung bemüht habe. „Dass die Jungen den Mut haben, so etwas umzusetzen, stimmt mich sehr zuversichtlich für die Zukunft.“ Mit Hilfe der finanziellen Unterstützung wollen die Schützen nun die inzwischen ungenutzte Sektbar in einen neuen Jugendraum verwandeln, der etwas größer ist als der bisherige und im Gesamtkomplex Schützenhalle auch günstiger liegt.

Freizeitbad

Bereits bekannt ist, dass die Bädergesellschaft 14 500 Euro Fördergeld in die Neuausstattung der beiden Sandbereiche am Kopf des Schwimmerbeckens und gegenüber der Garderoben investieren kann. Für 18 200 Euro werden ein Pfandsystem für das Ausleihen von sieben neuen Liegen, zwei drehbare Holzliegen, drei neue Strandkörbe, zwei große Sonnenschirme, eine Slackline, abbaubare Badmintonpfosten und ein Badmintonnetz gekauft.

Das Regionalbudget

Zur Leader-Region „Börde trifft Ruhr“ gehören neben Werl auch Wickede, Ense, Welver und Fröndenberg. Aus dem Topf des Regionalbudgets können kleinere Projekte bis 20.000 Euro gefördert werden. 2023 startet die nächste reguläre Leader-Förderphase. Dann stehen wieder 2,7 Millionen Euro EU- und Landesmittel auch für größere Projekte zur Verfügung.

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