Weitere Corona-Fälle hinter Gittern - aber Quarantäne für gesamte JVA läuft aus
Beim Corona-Massentest in der Justizvollzugsanstalt Werl sind am Freitag weitere 15 Infektionsfälle ans Licht gekommen. Somit sind insgesamt 142 positive Fälle bekannt. Da es aber auch 80 Genesene gibt, wird es kurzfristig Lockerungen geben. Die über die gesamte JVA verhängte Quarantäne endet schrittweise bereits ab Samstag.
Werl - Das teilt Verona Voigt, Sprecherin der JVA, mit. Die Corona-Schnelltests bei den Gefangenen und Untergebrachten seien am Freitag mit externen Hilfsdiensten durchgeführt worden.
„Aktuell haben wir noch weitere 15 bestätigte Fälle in der Anstalt“, sagt Voigt. Die groß angelegte Testaktion habe erneut nur deswegen so unkompliziert stattfinden können, „weil uns wieder ehrenamtliche Kräfte der Hilfsorganisationen MHD Lippstadt, DLRG Soest und DRK Werl, Warstein, Wickede und Ense unterstützt haben - insgesamt 15 Helfer“. Sie gingen von Zimmer zu Zimmer und Zelle zu Zelle. Verweigerungen habe es kaum gegeben: keine zehn Insassen hätte nicht mitgemacht. Für sie gilt: „Sie bleiben bis Montag unter Verschluss.“
Abgesehen von den Insassen, die aktuell noch als infektiös gelten, endet aber die Quarantäne für alle negativ getesteten Insassen mit Ablauf des Freitags, der Regelbetrieb werde sukzessive wieder aufgenommen. Heißt: Umschluss und Teeküchennutzung können ab sofort wieder gewährt werden. Am Freitag finde die Freistundenabwicklung noch in kleinen Gruppen statt. Ab Samstag gibt es einen normalen Dienstbetrieb, am Sonntag finden auch wieder Gottesdienste statt. Die Arbeitsbetriebe der JVA Werl nehmen am Montag ihr Tagesgeschäft wieder auf. „Sport, Freizeit und Gruppenmaßnahmen können ebenfalls ab Montag wieder angeboten werden“, sagt Verona Voigt. Und: „Ab Dienstag findet der Besuch unter den Bedingungen wie vor dem Lockdown statt.“
Der Verschluss der gesamten Anstalt habe offenbar gewirkt, so die JVA. Bei den rund 900 Insassen habe es große Freude über das Ergebnis gegeben, als es am Freitagmittag verkündet wurde. Sie hätten gut mitgewirkt, sagt Voigt. Lob gibt es aber auch für die Beschäftigten: „Alle hier tätigen Bediensteten haben in den letzten Tagen und Wochen erneut einen enorm großen Einsatz und professionellen Umgang mit dieser außergewöhnlichen Situation gezeigt.“