Nur der ein oder andere war mit seinem Geschenk nicht zufrieden und tauscht es um. Aber fast alle Geschenke, die unter dem Weihnachtsbaum lagen, sind gut angekommen. Nur wenige Kunden haben in der vergangenen Woche das Angebot zum Umtausch wahrgenommen. „Das war in diesem Jahr eher selten“, stellt Anna Herrmann vom Kaufhaus Danielesmeier fest.
Anna Drücke ist Verkäuferin bei der Stadtparfümerie Pieper und berichtet, dass es auch dort selten zum Umtausch von Geschenken gekommen ist.
„Das können wir bei uns an einer Hand abzählen“, teilt sie mit. „Da haben wir unsere Kunden wohl gut beraten und den richtigen Duft gefunden.“ Drücke sagt, dass in diesem Jahr die Gutscheine ein Renner bei den Weihnachtsgeschenken waren. Mit dem Weihnachtsgeschäft war die Mitarbeiterin der Stadtparfümerie Pieper mehr als zufrieden.
Dies kann Patricia Prisco von La Donna nicht bestätigten. Im Vergleich zu den Vorjahren sei es in diesem Jahr schlechter gelaufen. „Am besten lief es bei uns, als es draußen sehr kalt war“, bestätigt sie. Von der Umtauschmöglichkeit haben nur wenige Kunden Gebrauch gemacht. „Die meisten Beschenkten hatten nur Probleme mit der Größe“, berichtet sie. Das kann auch Anna Herrmann bestätigen.
Auch beim Kaufhaus Danielesmeier hat den Kunden das geschenkte Kleidungsstück gefallen, aber bei allen war es nicht die richtige Größe. Nur wenige Rückgaben von Geschenken gab es bei Danielsmeier. Anna Herrmann denkt, dass die Kunden gezielter und bewusster gekauft haben und auch mehr auf die Preise geachtet und nicht einfach „drauflos“ gekauft haben.
Nicht zufrieden war Ricarda Drees-Collas von Juwelier Drees in der Steinerstraße. Für sie war es eines der schlechtesten Weihnachtsgeschäfte, die sie je erlebt hat. „Wir haben die Kaufzurückhaltung schon im November gespürt“, berichtet sie. Für Juwelier Drees ist die Vorweihnachtszeit schließlich die umsatzstärkste Zeit im Jahr.
Doch die schlechten Nachrichten und Krisen haben der Schmuckbranche geschadet. „Bei uns war das deutlich zu merken, der Umsatz ist zurückgegangen“, so Drees-Collas. Dementsprechend haben nur ganz wenige Kunden ihre Geschenke umgetauscht. Auch die Gutscheine liefen in dieser Weihnachtszeit ganz schlecht. „Hin und wieder müssen Änderungen am verschenkten Schmuck vorgenommen werden“, aber nach einem Umtausch habe kaum jemand verlangt, so die Ladenbetreiberin.
Zufrieden war Iris Franger-Knevels vom Geschenkladen Casa. „Das Weihnachtsgeschäft war okay“, sagt sie. „Bei uns kommt es selten vor, dass Geschenke umgetauscht werden und so war es auch in der vergangenen Woche.“ Gutscheine hielten sich bei Casa so die Waage zu den vergangenen Jahren.
Umtausch im lokalen Handel
Trifft ein Geschenk partout nicht den Geschmack oder lag es gleich zweimal unter dem Weihnachtsbaum, haben Verbraucher keineswegs automatisch ein Recht, das Präsent umzutauschen. Vielmehr sind sie auf das freiwillige Entgegenkommen der Verkäufer angewiesen. Der Umtausch kann komplett abgelehnt werden oder statt der Auszahlung des Kaufbetrages nur ein Gutschein ausgestellt werden. Wer sich unsicher ist, ob ein Geschenk Gefallen finden wird, sollte daher bereits beim Kauf die Umtauschbedingungen vereinbaren und sich schriftlich bestätigen lassen.
Gutscheine und Verjährung
Wer mit einem Geschenkgutschein nichts anzufangen weiß, kann sich den Geldbetrag in der Regel nicht auszahlen lassen. Dies ergibt sich häufig auch aus den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), die bestimmen, dass Barauszahlungen nicht möglich sind. In der Regel ist ein Gutschein jedoch übertragbar, sodass er auch von einer anderen Person eingelöst werden kann. Wichtig zu wissen: Gutscheine haben – wenn nicht anders in den AGB geregelt – eine Verjährungsfrist von drei Jahren. Die Frist beginnt am Ende des Jahres, in dem der Gutschein erworben wurde.