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Wegen Ukraine-Krieg: Werler Tafel gehen die Lebensmittel aus

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Leere Regale bei der Werler Tafel
Das Werler Tafel-Team, hier die Bundesfreiwilligendienst-Leistende Aaliyah Tietze, bittet um Lebensmittel-Spenden. © Caritas/Bottin

Längere Wartezeiten, spärlicher gefüllte Regale: Auch in der Werler Tafel sind die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine zu spüren. 

Werl - „Wir haben in der vergangenen Woche zusätzlich zu unseren üblichen Kunden knapp 90 Geflüchtete aus der Ukraine versorgt“, berichtet Tafel-Mitarbeiterin Andrea Sauer. „Das ist eine erhebliche Steigerung der Kundenzahl.“

Weil immer mehr Menschen beim Kauf von Lebensmitteln auf Unterstützung durch die Tafeln angewiesen sind, leeren sich Regale und Lager rasant. „Wir brauchen dringend zusätzliche Spenden“, sagt Sauer. Die Werler Tafel der Caritas spricht deshalb auch Privatpersonen an und bittet um Spenden haltbarer Lebensmittel. „Reis und Nudeln oder Gemüse- und Obstkonserven wären besonders hilfreich. Auch H-Milch oder Haferflocken werden benötigt“, so Andrea Sauer. „Auf Mehl, Zucker oder Sonnenblumenöl wagen wir gar nicht zu hoffen. Die können ja auch Menschen zum normalen Ladenpreis zurzeit kaum irgendwo kaufen.“

Entsprechend schwierig gestaltet sich auch der Zukauf von Lebensmitteln. Das Gros der an Bedürftige weitergegebenen Lebensmittel in der Tafel sind Warenspenden heimischer Händler und Hersteller. Haltbare Lebensmittel mussten immer schon – mal mehr mal weniger – zusätzlich gekauft werden, um die grundlegenden Bedarfe der Kunden zu decken.

Die aktuelle Situation bedeutet jedoch eine neue Dimension. „Unser Lager ist inzwischen so gut wie leer“, sagt Sauer. „Unsere langjährigen Partner, Supermärkte, Discounter und Bäckereien, unterstützen uns weiter nach Kräften, aber die haben auch weniger abzugeben. Spenden werden nun dringender denn je benötigt.“ Dass die zusätzliche Kundschaft zu längeren Wartezeiten und geringerer Auswahl führe, sei von den Stammkunden der Tafel bislang sehr entspannt hingenommen worden, berichtet Sauer – und hofft, dass das auch im Falle eines weiter schrumpfenden Angebots der Fall sein wird.

Das zum großen Teil aus Ehrenamtlichen bestehende Team der Werler Tafel zeigt sich engagiert. „Personell können wir den zusätzlichen Aufwand ganz gut auffangen, aber wir benötigen auch Waren, die wir an die Menschen weitergeben können“, so Sauer. Wer die Arbeit der Tafel unterstützen möchte, kann haltbare Lebensmittel montags bis freitags von 8 bis 14 Uhr in der Siederstraße 9 abgeben. Auch geringe Mengen helfen. Geldspenden sind weiterhin willkommen.

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