Lärmbelästigung auf der B63 in Hilbeck bleibt Thema

Hilbeck - Der Lärm an der B 63 in Hilbeck entwickelt sich zum Dauerthema. Die Stadt hat zuletzt mehrere Möglichkeiten abgewogen, aber noch „keine zufriedenstellende Lösung“ gefunden. Jetzt ist ein neuer Vorschlag im Gespräch.
Bereits seit 2013 wird darüber gestritten, wie man das Leben für die Anwohner ruhiger gestalten kann. Kurt Meerkötter (SPD) und Karl-Wilhelm Westervoß (CDU) brachten die Diskussion in die Politik.
Iris Bogdahn gab in der Sitzung des Hauptausschusses nun einen Zwischenstand, stellte aber sofort klar: „Die Prüfung ist noch nicht abgeschlossen.“ Die Situation sei schwierig.
Ein Nachtfahrverbot für Lkw sei nicht möglich. Der Landesbetrieb Straßen.NRW verbiete diese Maßnahme, weil die Umleitungsstrecken mit bis zu 80 Kilometern zu lang wären. Das Problem würde damit nur woanders hin verschoben. Außerdem gälten Ausnahmen für den Zielverkehr – und davon gibt es in Hilbeck jede Menge.
Auch Flüsterasphalt hält die Stadt Werl für „nicht sinnvoll“. Laut Bogdahn sei bei Geschwindigkeiten unter 60 Stundenkilometern kaum eine Wirkung zu erkennen. In Hilbeck herrscht allerdings Tempolimit 50.
Die Geschwindigkeiten öfter zu messen, bezeichnet die Verwaltung als „keine wirkliche Option“ – zumindest nicht gegen den Lärm. Ein Blitzer in Hilbeck sei zwar nicht vom Tisch. Das Problem der Ruhestörung würde er aber nicht lösen, da erhöhtes Tempo nicht die Ursache sei. Die Raser zu stoppen, hätte „kaum eine Auswirkung auf die Lautstärke im Ort“, so Bogdahn. Diese wird nämlich vor allem durch die große Verkehrsmenge verursacht. Ein Teil der Fahrzeuge poltert zudem beim Überqueren der unebenen Kanaldeckel.
Eine generelle Reduzierung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 50 auf 30 sieht der Landesbetrieb kritisch. „Wenn überhaupt würde das nur für Lkw mitgetragen werden“, erklärt Bogdahn. Davon rät wiederum die Polizei ab, da durch vermehrte Überholmanöver ein erhöhtes Unfallrisiko entstehen könnte. Dieses Dilemma mit einer durchgezogenen Linie zu lösen, hätte den Nachteil, dass der Verkehr tagsüber noch mehr ins Stocken käme als ohnehin schon.
Iris Bogdahn stellte aber auch weitere Möglichkeiten vor, darunter auch eine neue Kombination aus zwei Ideen, die im Moment am besten erscheint. So könnte Tempo 30 zum Beispiel nur für Lkw und nur nachts gelten. Zudem würde dann ein ebenfalls nächtliches Überholverbot fällig, so dass Autofahrer hinter Lkw auch auf 30 gebremst werden. Die Folge: „Ein Schilderwald“, wie Bogdahn es nennt. Es werde noch geprüft, inwiefern sich dieses Problem lösen lässt, zum Beispiel indem mehrere Verkehrsanordnungen auf einem Schild untergebracht werden. Durch eine Grafik veranschaulichte sie dem Hauptausschuss, welche Erfolge durch ein nächtliches Tempolimit von 30 für Lkw erzielt werden könnten: Deutlich weniger Anwohner würden demnach von 62 Dezibel lautem Krach belästigt werden, immerhin wäre kein Haus mehr von 65-Dezibel-Lärm betroffen.
Shahabuddin Miah (Grüne) sprach sich für eine allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzung aus: „Wenn immer 30 ist, wäre das besser für die Bürger. Und ich glaube nicht, dass das eine Verkehrsbehinderung wäre.“ Bogdahn betonte daraufhin nochmals, dass der zuständige Baulastträger das nicht zulassen würde.