1. Soester Anzeiger
  2. Lokales
  3. Werl

Verschlossene Toiletten: Ursulinen suchen noch immer die Klo-Vandalen

Erstellt:

Von: Gerald Bus

Kommentare

Mit eigenem Toilettenpapier in die Schule
An den Jungentoiletten der Schule haben die Ursulinen durchgegriffen: Sie sind nicht mehr frei zugänglich. © picture alliance / dpa

Der Besuch der Toiletten an den Ursulinenschulen bleibt ein Sch(l)üsselerlebnis. Noch immer ist die Schule auf der Suche nach den Tätern (oder dem Täter), die für die Vandalismusvorfälle verantwortlich sind. Als Reaktion hat die Schule alle Jungentoiletten für einige Wochen abgeschlossen, Schüler können in „dringenden“ Fällen den Schlüssel abholen.

Werl - Nun bezieht Konrad Beckmann, stellvertretender Schulleiter, doppelt Stellung: im Elternbrief zu Weihnachten und in der Erstausgabe der neuen Schülerzeitung.

Den Eltern schreibt er zu den Schulklos: „Die Zerstörungen dort waren der Höhepunkt an Störungen, die im Laufe des Jahres auch an unserer Schule zugenommen haben.“ Scheinbar seien „die Regeln des Miteinanders aus dem Blick geraten“, was mit Störungen der Beziehungen durch Corona zusammenhängen könne oder Ursachen habe, „die wir so klar nicht zu verorten wissen“.

Die Ursulinen seien den Ursachen der Verschmutzungen weiter auf der Spur, „brauchen aber dazu dringend die Hilfe aller am Schulleben Beteiligten, die aufmerksam sind und Störungen melden“. Die Schule habe die letzte Woche intensiv für Gespräche genutzt und hoffe, dass die Sensibilität für das Thema Vandalismus bei den Schülern gewachsen ist.

Auch für Reinigungspersonal „nicht zumutbar“

In der Schülerzeitung äußert sich Beckmann ebenfalls zu den Vorfällen. Papier sei angekokelt worden, Schlösser vermehrt aus Türen getreten. Die verschlossenen Türen seine ein „klares Zeichen“ der Schule, dass das nicht akzeptiert werde. Es könne nicht sein, „dass Toiletten so in Mitleidenschaft gezogen werden“. Auch fürs Reinigungspersonal sei das eine enorme Belastung, „überhaupt nicht zumutbar“. Jeder habe das Recht auf eine saubere Toilette.

Die Androhung einer Kündigung des Schulvertrags wäre auf jeden Fall denkbar, wenn nicht sogar der Rausschmiss aus der Schule.

Konrad Beckmann, stellvertretender Schulleiter

Per Jungenversammlung wollen die Ursulinen auf die Auswirkungen aufmerksam machen. Aber auch zur Frage nach möglichen Strafen für die Verursacher nimmt Beckmann Stellung: „Die Androhung einer Kündigung des Schulvertrags wäre auf jeden Fall denkbar, wenn nicht sogar der Rausschmiss aus der Schule.“

Sicher sei das nicht die beste Lösung und auch nicht auf Dauer. Aber noch sei die Schule „nicht an dem Punkt angekommen, wo wir Toilettengeld nehmen oder man sich das Klopapier im Sekretariat abholen muss“.

Kritik einzelner Eltern: Klo-Schließung „Kollektivstrafe“

Aus der Elternschaft habe es einzelne Reaktionen gegeben, dass Eltern für das Abschließen der Jungen-Toiletten als Kollektivstrafe kein Verständnis hätten. „Das mit der Kollektivstrafe ist natürlich richtig, aber wir müssen gemeinsam herausfinden, wer dafür verantwortlich ist, damit diese Person(en) dafür zur Rechenschaft gezogen werden können“, wird Beckmann zitiert.

Dass jüngst vor der Turnhalle ein Messer gefunden worden sein soll, bestreitet Beckmann nicht. So etwas komme aber nicht oft vor. „Einen Vorfall mit Messern gab es jetzt zum ersten Mal.“

Auch interessant

Kommentare