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Flüchtlinge finden Platz im Kloster

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Von: Gerald Bus

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Im Kloster links neben der Basilika lebt nun eine ukrainische Familie. © Hans Blossey

Das Wallfahrtsteam aus Werl will seinen Teil zur Hilfe beitragen. Ein halber Flur im Kloster wird jetzt von Ukrainern bewohnt.

Werl – An der Basilika wehen blau-gelbe Fahnen. Aber das Werler Wallfahrtsteam zeigt auch darüber hinaus Flagge für die Ukraine.

Ein halber Flur des noch jungen Pilgerklosters ist freigezogen worden für die Unterbringung einer fünfköpfigen Flüchtlingsfamilie aus dem kriegsgeplagten Land, bestätigt Dr. Gerd Best auf Anfrage.

Familie aus Lemberg wohnt schon im Kloster

Die Familie mit den beiden Eltern und drei Kindern stammt aus Lemberg.

Zudem hat das Wallfahrtsteam der Stadtverwaltung zumindest für die kurzfristige Unterbringung weitere Räume angeboten.

„Aber unsere Pilgerzimmer sind sehr spartanisch, das steht nicht mal ein Schrank drin“, sagt Best. Für einen längeren Aufenthalt seien die Zimmer schlicht nicht geeignet.

Anders sieht es bei den fünf Räumen aus, die man der ukrainischen Familie zur Verfügung stellen konnte. Sie besitzen Appartement-Charakter, verfügen auch über eine Kochzeile für die Selbstversorgung.

Seit einigen Tagen ist die Familie in Werl. „Und uns ist wichtig, dass sie sich hier auch wohlfühlen“, sagt der Wallfahrtsleiter. Die Lösung bezeichnet Best als „guten Kompromiss“.

Denn natürlich müsse das Wallfahrtsteam auch im Blick haben, dass die anderen Räume in der Pilger-Herberge von Wallfahrern und angemeldeten Gruppen genutzt werden.

Durch die Abtrennung eines halben Flurs im Kloster ist auch ein geschützter Raum für die geflüchteten Menschen sichergestellt.

Das Erzbistum begrüßt die Entscheidung

Das Erzbistum Paderborn betont die Notwendigkeit der Aufnahme der geflüchteten Menschen in kirchlichen Einrichtungen. Gerd Best habe sich an das Erzbistum mit der Idee einer Aufnahme gewandt.

„Er hat gesagt, dass er das gerne machen möchte. Das begrüßen wir“, sagt Maria Aßhauer aus der Pressestelle des Generalvikariats.

Dem Erzbistum Paderborn gehört das Pilgerkloster, das nach dem Weggang der Franziskaner mit hohem Millionenaufwand renoviert worden war.

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