„Wenn man Ernst Lauven charakterisieren soll, dann so: absolut geradeaus. Absolut ehrlich. Absolut zuverlässig“, sagt Theo Halekotte, ein langjähriger Wegbegleiter in der Gefängnisseelsorge. Es klinge zwar wie ein Klischee, „aber das passt einfach, der war so“. Wenn Lauven Gefangenen oder Beamten etwas zugesagt hatte, dann hätten sie sich stets zu hundert Prozent auf ihn verlassen können. „Und Zuverlässigkeit war und ist im Vollzug ungeheuer wichtig“, sagt Halekotte. Leben dort doch Menschen, die sich oftmals nicht auf Mitmenschen, oft nicht mal auf sich selbst verlassen konnten. Auch auf Lauven als Kollegen habe man stets setzen können.
Die Klinische Seelsorgeausbildung habe dem Verstorbenen zudem am Herzen gelegen; 1974 hatte er die pastoralpsychologische Weiterbildung „Klinische Seelsorge-Ausbildung“ begonnen. Auch nach der Pensionierung hat er sein Wissen um die Krankenhaus-Seelsorge in den Dienst der Kirche gestellt, in Ausbildung und Begleitung. Seit 1999 war er Lehrsupervisor in Pastoralkursen im Erzbistum Köln, die Kosten für die Ausbildung hatte er selbst getragen.
Bis ins hohe Alter hielt er darüber hinaus Gottesdienste, beendete erst 2013 den Dienst im Seniorencentrum St. Michael aus gesundheitlichen Gründen. Die Verbundenheit zur Propsteigemeinde wurde auch dadurch deutlich, dass Lauven ihr zum Abschied eine uralte Messweingarnitur schenkte, daran erinnert Propst Michael Feldmann.
Ernst Lauven wurde am 15. Januar 1933 in Aachen geboren, war seit 1961 nach der Weihe – in einem Jahrgang mit Propst Heinrich Hanewinkel und dem erst vor kurzem ebenfalls verstorbenen Pastor Heinz Überdick – im priesterlich-seelsorglichen Dienst des Erzbistums Paderborn in mehreren Gemeinden sowie in der Kur-, Krankenhaus- und Strafvollzugsseelsorge bis 1996. Der Verstorbene war darüber hinaus Mitglied im ehemaligen Arbeitskreis kritischer Strafvollzug e.V.