1. Soester Anzeiger
  2. Lokales
  3. Werl

Tod in der JVA: Häftling erhängt sich in der Zelle

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Gerald Bus

Kommentare

In der Justizvollzugsanstalt Werl
In der Justizvollzugsanstalt Werl hat sich ein Häftling erhängt. © Robert Szkudlarek

In der Justizvollzugsanstalt Werl hat sich ein Strafgefangener das Leben genommen. Das bestätigte die Anstalt an der Belgischen Straße am Dienstagmorgen. Ein Bediensteter habe den Mann am Montagmittag aufgefunden. Er hatte sich erhängt.

Werl - Ein Justizvollzugsbediensteter der Justizvollzugsanstalt Werl habe den 39 Jahre alten deutschen Häftling in seinem Haftraum leblos vorgefunden, sagt Verona Voigt, Sprecherin der JVA, auf Anfrage unserer Redaktion. Gerüchte innerhalb der Anstalt, der Mann habe sich in einem besonders geschützten Haftraum mit Kameraüberwachung befunden, bestätigen sich damit nicht.

Tod in der JVA: Noch etwa zwei Jahre Freiheitsstrafe wegen Betrugs und Urkundenfälschung

Der Gefangene befand sich laut Voigt seit dem 11. Mai 2022 in Strafhaft. Er hatte noch etwa zwei Jahre Freiheitsstrafe wegen Betrugs und Urkundenfälschung zu verbüßen.

„Trotz sofort durchgeführter Maßnahmen zur Reanimation konnte die unverzüglich hinzugerufene Ärztin nur noch den Tod feststellen“, so die Sprecherin. Die Kriminalpolizei sei zur Durchführung entsprechender Ermittlungen vor Ort gewesen. Die Staatsanwaltschaft habe, „wie in diesen Fällen üblich“, ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet. 

Tod in der JVA: Kein Hinweis auf Fremdverschulden

Es gibt keinen Hinweis auf ein Fremdverschulden, auch sei bei dem Häftling keine Suizidgefährdung bekannt gewesen, sagt Voigt.

Todesfälle hinter Gittern gelten als zusätzlich sensibel, weil sich Gefangene in der Obhut des Staates befinden. Die Staatsanwaltschaft schaue in solchen Fällen „genauer hin, da besteht ein Mehrbedarf an Aufklärung“, hieß es bei früheren Vorfällen in der JVA Werl.

Immer wieder kommt es dazu, dass sich Häftlinge das Leben nehmen. Zuletzt war im Februar des Vorjahres ein Fall bekannt geworden. Ein 52-jähriger südafrikanische Mann hatte sich damals in einem Einzelhaftraum umgebracht.

Hinweis der Redaktion: Wir berichten in der Regel nicht über Suizide, weil leider durch die Berichterstattung die Nachahmerquote erhöht wird. Wir machen Ausnahmen, wenn zum Beispiel viele Menschen betroffen sind .Wenn Sie sich selbst in einer Krisensituation befinden, suchen Sie sich bitte Hilfe, z.B. bei der Telefonseelsorge (Tel. 0800-1110111).

Auch interessant

Kommentare