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Tipps: So hilft man Wildtieren bei Hitze

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Von: Ilka Platzek

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KINA - Tiere bei Hitze mit Wasser helfen
Vielen Tieren kann man helfen, wenn man bei Hitze Wasser zur Verfügung stellt. © Stephanie Pilick

Hohe Temperaturen sind nicht nur für viele Menschen belastend, auch Tieren machen sie zu schaffen.


Werl – Sommerliche Temperaturen über 25 Grad bringen nicht nur Menschen ins Schwitzen – auch Tieren macht die Hitze zu schaffen: „Sie suchen dann schattige Stellen auf. Deshalb ist es wichtig, dass Spaziergänger in Wald und Feld auf den Wegen bleiben, die Wildtiere nicht aufscheuchen und sie so dazu bringen, in die Sonne auszuweichen“, appelliert Stefan Prott, der Leiter des Werler Hegerings.

Wildtiere in Wald und Feld kommen relativ gut mit der Trockenheit zurecht, sagt er. „Bei großer Trockenheit stellen wir Tränken für Fasane auf. Sie ähneln den Hühnertränken. Wir liefern das Wasser in Eimern an und kontrollieren es regelmäßig, weil Fasane als Hühnervögel im Sand scharren und so schnell das Wasser verunreinigen.“

„Wildtiere, Vögel und Insekten holen sich ihre Feuchtigkeit morgens über das Tau“, erklärt der Hegeringsleiter. „Bei uns ist die Lage noch überschaubar, weil es bisher immer mal wieder geregnet hat. Der Grundwasserspiegel ist zwar noch nicht wieder aufgefüllt, aber noch führen der Salzbach und der Teich im Kurpark genügend Wasser.“ Problematisch werde es erst, wenn Teiche und Tümpel austrocknen.

Igel – als Allesfresser – bessern ihren Speiseplan aktuell mit Obst auf, sodass sie dadurch genügend Flüssigkeit bekommen. Schwalben, erzählt er, bevorzugen Matschtümpel, da sie nicht nur daraus trinken und darin baden, sondern die Pampe auch zum Ausbessern ihrer Nester nutzen. Alle anderen Vögel freuen sich über Wassernäpfe: „Ein großer, tiefer Teller ist ideal. Der kann auch zum Baden genutzt werden. Man stellt ihn so auf, dass er nicht gleich umkippt, und kontrolliert ihn alle zwei bis drei Tage.“ Das können auch Gartenbesitzer leisten, die den Tieren etwas Gutes tun wollen.

Hilfe für Tiere bei Hitze: Tränken auf dem Balkon und im Garten

Beim Aufstellen von Tränken sind einige Dinge zu beachten. Der Aufstellplatz sollte ruhig, schattig und vor Katzen sicher sein. Ideal sind Wasserschalen mit einem rauen Untergrund, damit die Tiere nicht rutschen. „Wir benutzen Blumentopfunterschalen und stellen sie auf die Mauer“, sagt der Werler Tierarzt Michael Schmidt. Kleine Inseln aus Steinen in der Schale bieten zusätzliche Sicherheit und einen Landeplatz für Insekten, die so ebenfalls ihren Durst löschen können. Die Schalen können auf der Fensterbank, dem Balkon und im Garten aufgestellt werden.

Von einer Tränke im Garten profitieren nicht nur Vögel und Insekten, sondern auch Igel, Kaninchen und andere Tiere, die nicht einfach zur nächsten Wasserstelle fliegen können. Wenn eine größere Tränke oder ein Gartenteich vorhanden sind, ist es sehr wichtig, eine Ausstiegshilfe anzubieten, damit Tiere, die hineinfallen, nicht ertrinken. „Bei uns in der Regentonne ist einmal ein Eichhörnchen ertrunken“, bedauert Tierarzt Schmidt. Schutz vor dem Ertrinken bietet eine flache Uferzone am Gartenteich - oder ein Deckel auf der Regentonne. In größeren Schalen kann ein raues Brett als Rettungsleiter fungieren.

Michael Schmidt weiß, wie erfinderisch Insekten sind, wenn sie Durst haben. Er hat die Bienen eines Imkers beobachtet, die das Planschbecken in Nachbars Garten als Tränke genutzt haben.

Zum Schutz vor Katzen sollten Tränken nicht in der Nähe von Büschen, in denen sich die pelzigen Raubtiere gerne auf die Lauer legen, aufgestellt werden. Gerade Vögel nutzen die Wasserstellen und eben auch Sand zum ausgiebigen Bad und können dann leicht zum Opfer werden. Um zu verhindern, dass sich Krankheitserreger im Wasser ausbreiten, sollte das Wasser in den Schalen regelmäßig gewechselt und diese gründlich gereinigt werden.

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