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Hausarzt übergibt Praxis zum Jahreswechsel

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Von: Dominik Maaß

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Arztpraxis
Thomas Roden verlässt seine Praxis zum Jahreswechsel. Die Nachfolge ist bereits geregelt (Symbolbild). © Bernd Weissbrod/dpa

Allgemeinmediziner Thomas Roden wird seine bisherige Tätigkeit in der Gemeinschaftspraxis mit Sevim Yücel am Werler Krankenhaus zum Jahreswechsel aufgeben. Wie der 63-Jährige mitteilte, sei die Nachfolge geregelt.

Werl – Zur langfristigen Sicherung der Versorgung habe er sich frühzeitig mit dem Thema Nachfolge beschäftigt, sagt Roden. Neben Yücel und Dr. Jörg Weidinger, der schon länger als Weiterbildungsassistent in der Praxis tätig ist, wird noch Dr. Lukas Klute zum Team stoßen. Weidinger und Klute sind Internisten und haben wie Roden einen diabetologischen Schwerpunkt.

„Arztlotse“ Marcel Frischkorn von der Kreis-Wirtschaftsförderung freut sich über diese Lösung. Wenn Weidinger seine Assistenz-Zeit Mitte des kommenden Jahres abgeschlossen hat, werde die Praxis künftig über drei Arztsitze verfügen; entsprechend dürften auch mehr Patienten behandelt werden. Klute ist einer der neuen Hausärzte für Werl, die Frischkorn kürzlich ankündigte. Auch eine Medizinerin plane ihre Niederlassung, mit weiteren Kandidaten liefen Gespräche.

Roden bezeichnet die gesicherte Nachfolge als „Sechser im Lotto“. Sie sei auch der Hauptgrund für seinen Rückzug. Schließlich spüre er eine große Verantwortung für sein Team. Und das umfasst inzwischen rund 20 Mitglieder, unter anderem vier Diabetesberaterinnen, eine Wundschwester und auch zwei Versorgungsassistentinnen. Viele seien von Anfang an dabei und hätten sich über die Jahre erheblich fortgebildet.

Das Abschiednehmen von seinen „treuen und loyalen Mitarbeiterinnen“ und langjährigen Patienten falle ihm schwer. So habe es in den vergangenen Wochen oft ein paar Tränchen gegeben – auf beiden Seiten.

Roden möchte weiter Arzt bleiben

Roden freut sich nun auf mehr gemeinsame Zeit mit seiner Frau, seiner Familie und seinen reisefreudigen Freunden. Er möchte aber auch weiter Arzt sein, jedoch nicht mehr in der bisherigen Praxis.

In den nächsten Monaten stehe eine Weiterbildung in Sachen Palliativmedizin und Psychoonkologie an, danach werde er weiter entscheiden. Gerne würde er dann seine Weiterbildung „fachgebundene Psychotherapie“ nutzen.

Roden war 1992 als Vorbereitungsassistent in die Praxis von Dr. Maria Neuenzeit nach Werl gekommen. 1993 übernahm er dann die Praxis. Die Anerkennung als Schwerpunktpraxis Diabetes erfolgte im Jahr 1997. Der steigende Platzbedarf machte den Umzug in die jetzige Praxis am Krankenhaus notwendig.

Thomas Roden scheidet zum Jahreswechsel aus seiner bisherigen Praxis aus.
Thomas Roden scheidet zum Jahreswechsel aus seiner bisherigen Praxis aus. © Roden

Seit 18 Jahren besteht die Anerkennung als Behandlungseinrichtung der Deutschen Diabetesgesellschaft für Menschen mit Diabetes I und II sowie seit drei Jahren als Fußbehandlungseinrichtung.

Viele Mediziner ausgebildet

In der Praxis von Roden wurden seit Jahren auch Mediziner ausgebildet. Insgesamt hätten über das Praxisteam acht Ärzte den Weg in die ambulante Versorgung gefunden, so Roden. Als akademische Lehrpraxis der Uni Bochum seien in den Semesterferien fast immer Studenten da gewesen, um den Alltag in der Allgemeinarztpraxis kennen zu lernen.

Während der Corona-Pandemie engagierte sich Roden intensiv als Impf-Arzt. Zu Beginn der Pandemie setzte er sich gemeinsam mit anderen Ärzten zudem für das Tragen von Masken ein – schon zu Zeiten, als noch viele über den Mund-Nasen-Schutz schmunzelten..

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