Testzentren zufrieden mit den Tests
Nicht alle Corona-Tests sind gleichermaßen zuverlässig. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat jüngst 245 Tests überprüft, wie empfindlich diese auch auf geringere Viruslasten reagieren und ob sie auf Omikron anschlagen; 46 Tests fielen dabei durch. Mit den Tests, die in den Testzentren in Werl und Umgebung zum Einsatz kommen, zeigen sich die Betreiber jedoch sehr zufrieden.
Werl - Das Pflege- und Gesundheitsteam Hoff aus Werl testet an vier Orten, in Werl auf seinem eigenen Gelände an der Wickeder Straße und am Freizeitbad sowie in Soest im City-Center und in der Schützenhalle Ampen, nach Wunsch per Nasenabstrich oder per Lolli-Test aus dem Mund. Geschäftsführer Dr. Hubert Hoff setzt aktuell auf den „Rapid Covid-19 Antigen Test (Colloidal Gold)“ des Herstellers Anbio (Xiamen) Biotechnology. Die Sensitivität bei hoher Viruslast gibt das PEI mit 100 Prozent an, in der nächstniedrigeren Kategorie mit 52 Prozent. Die Gesamtsensitivität betrage 58 Prozent.
Hoff: „Welchen Test man verwendet, das kann sich aber auch jederzeit wieder ändern, in Abhängigkeit von Lieferzeiten oder Lieferengpässen muss man auch mal wechseln. Und was heute als gut gilt, kann bei der nächsten Variante nicht mehr gut sein. Doch wenn Sie wirklich positiv sind, dann finden die Tests das auch. Jeder Test, der in den heimischen Testzentren genutzt wird, ist zugelassen, davon können Sie ausgehen.“ Hoff gibt jedoch auch zu bedenken, dass der Test im Einzelfall stets mit der Menge des Probenmaterials stehe und falle – vereinfacht ausgedrückt: Wie viel mit dem Wattestäbchen aus der Nase zutage gefördert wird: „Wenn man sehr viel Probenmaterial hat, reagiert der Test umso empfindlicher.“ PCR-Tests bietet Hoff nicht an.
Die Ratiolux GmbH betreibt das Zentrum am Kraftwerk Relax an der Ortsgrenze von Werl zu Wickede. Geschäftsführer Sven Teschner und sein Team setzen dort den Test „Safecare COVID-19 Ag Rapid Test Kit (Swab)“ des Herstellers Safecare Biotech Hangzhou ein. Auch ihm bescheinigt das PEI bei hoher Virenlast eine 100-prozentige Aussagekraft, in der nächstniedrigeren Kategorie kommt der Test auf 60,9 Prozent und in der Gesamtsensitivität von 62 Prozent. Vorteil des Tests: Er kann sowohl für Abstriche aus Nase wie aus dem Rachen genutzt werden. Teschner: „Wir haben nach wie vor jeden Tag volles Haus“, könne er sich also nicht über mangelndes Arbeitsaufkommen beklagen.
Auch bei den PCR-Tests bestehe kein Mangel. Doch leider gibt es ein anderes Problem: Eigentlich steht jedem positiv Getesteten ein kostenloser PCR-Test zu. „Aktuell können wir wegen Abrechnungsproblemen mit der Kassenärztlichen Vereinigung keine kostenlosen PCR-Tests anbieten“, bedauert Teschner. Der Kunde muss die 69 Euro also aus eigener Tasche bezahlen. Teschner: „Wir können leider gerade nichts an der Situation ändern und bemühen uns um eine Lösung.“
Das Anröchter Unternehmen betreibt drei Testzentren, eines in Soest (Overweg 27), eines in Körbecke (Brückenstraße 4) sowie eines in Welver (Schützenstraße 2). Geschäftsführer Ralf Wischneski: „Wir haben vor zwei Monaten den Test gewechselt. Der bisherige war zwar gut, befand sich aber dennoch nicht auf der Goldstandard-Liste. Der jetzige ist noch besser.“ Dabei handele es sich um den „Clongene COVID-19 Antigen Rapid Test“ des Herstellers „Hangzhou Clongene Biotech“.
Die Sensitivität bei einer sehr hohen Viruslast gibt das PEI bei diesem Test mit 94,4 Prozent an, in der nächstniedrigeren Kategorie mit 34,8 Prozent. Das Institut bescheinigt dem Test eine Gesamtsensitivität von 50 Prozent. Wischnewski: „Der Andrang in unseren Zentren ist nicht mehr so groß wie noch zur Weihnachtszeit, aber wir haben noch immer reichlich zu tun.“ Auch PCR-Tests werden angeboten und sind zurzeit nicht knapp, „denn wir haben rechtzeitig einen großen Vorrat angelegt“.