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Lebensretter dringend gesucht: Firma will krankem Marvin helfen

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Von: Gerald Bus

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Marvin (24) mit seiner Mutter Maria.
Marvin (24) mit seiner Mutter Maria. © Pimenta

In der Firma für Rohre geht es ausnahmsweise um Röhrchen: In denen werden am Samstag, 30. April, bei den Standard-Metallwerken Speichelproben gesammelt, um einen lebensrettenden Spender zu finden für den Sohn einer Mitarbeiterin: Der 24-jährige Marvin ist an Leukämie erkrankt und braucht dringend eine Stammzelltransplantation. Dazu muss ein genetisch passender Stammzellspender gefunden werden. Bisher allerdings, so die Stefan-Morsch-Stiftung, war die Suche erfolglos.

Werl - Um sie „anzukurbeln“, starten die Standard-Metallwerke gemeinsam mit der Stiftung eine Typisierungsaktion am 30. April. Von 12 bis 17 Uhr können Mitarbeiter, aber auch alle Werler teilnehmen und sich in den Räumen der Standard an der Rustigestraße als potenzieller Stammzellspender registrieren lassen.

Die Mitarbeiterin der Standard-Metallwerke fürchtet um das Leben ihres Sohnes – und die Zeit drängt, so die Stefan-Morsch-Stiftung. Alle Interessierten bis einschließlich 40 Jahre können sich am 30. April kostenlos typisieren lassen, für ältere Interessierte entstehen Kosten (40 Euro).

Für uns war es eine Selbstverständlichkeit, dass wir uns mit unseren Möglichkeiten einbringen wollen.

Dominik Fliessner aus der Geschäftsleitung der Standard-Metallwerke GmbH

Der Arbeitgeber habe nicht lange gezögert, als die Mitarbeiterin um Unterstützung bei der Organisation einer Typisierung bat, sagt Dominik Fliessner aus der Geschäftsleitung der Standard-Metallwerke GmbH. „Für uns war es eine Selbstverständlichkeit, dass wir uns mit unseren Möglichkeiten einbringen wollen.“

Die Firma hoffe, „dass wir so möglichst viele Menschen, auch über die Grenzen Werls hinaus, bewegen können, sich typisieren zu lassen.“ Dazu will die Firma auch ihre Reichweite nutzen und Schwesterfirmen einbinden, um die Chance auf Marvins einzige Überlebenschance zu erhöhen. „Die Familie und wir setzen große Hoffnung in die Typisierung – die Chancen einen Spender zu finden, steigen mit jeder Registrierung“, sagt Fiessner. Auch Flyer, kostenlos von einer Werler Druckerei genutzt, sollen für die Aktion werben.

Suche nach dem genetischen Zwilling

Marvin, aber auch anderen Erkrankten, kann durch die Teilnahme an der Typisierung geholfen werden. Auch acht bis zehn Mitarbeiter der Standard werden bei der Aktion im Firmengebäude (Rustigestraße 11) unter Berücksichtigung der 3G-Regelung helfen. Sie eint das Ziel, helfen zu wollen und der Mitarbeiterin Halt zu geben. Um Marvins Leben zu retten, muss sein genetischer Zwilling gefunden werden: „Die HLA-Werte kommen in einer unfassbar großen Vielfalt vor. Deshalb ist es wichtig, dass sich so viele Menschen wie möglich typisieren lassen – denn umso größer ist die Chance, dass der lebensrettende Volltreffer dabei ist“, erklärt eine Sprecherin der Stiftung, Deutschlands erster Stammzellspenderdatei.

Per Speichelprobe zur Stammzellenspende

Nur wenige Minuten dauert die Aufnahme als potenzieller Stammzellspender in die Datei der Stefan-Morsch-Stiftung. Spender füllen vor Ort eine Einverständniserklärung aus und nehmen sich unter Anleitung selbst eine Speichelprobe ab. Vorher wird man durch die Mitarbeiter der Stiftung aufgeklärt, kann Fragen stellen. Mitmachen können alle von 18 bis 40 Jahren. Mit dem Einverständnis der Sorgeberechtigten ist auch eine Registrierung ab 16 Jahren möglich – spenden darf man jedoch erst mit 18. Menschen über 40 Jahren können sich trotzdem aufnehmen lassen, wenn sie für die Registrierungskosten (40 Euro) selbst aufkommen. Diese Kosten entstehen bei jeder einzelnen Typisierung und werden mit Geldspenden finanziert, die jedoch nur begrenzt zur Verfügung stehen. Junge Menschen kommen aus medizinischen Gründen wesentlich häufiger als Spender in Frage. Infos gibt es auch unter www.stefan-morsch-stiftung.de. Dort gibt es auch Hinweise auf Konten für Geldspenden.

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