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Romane gibt es ab sofort in der Tüte

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Von: Thomas Nitsche

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Lesestoff in Tüten – „Stadtbücherei to go“ heißt das neue Ausleih-Modell. Astrid Richter ist mit dem Start zufrieden.
Lesestoff in Tüten – „Stadtbücherei to go“ heißt das neue Ausleih-Modell. Astrid Richter ist mit dem Start zufrieden. © Thomas Nitsche

Die Stadtbücherei kann trotz der Corona-Krise auf positive Zahlen zurückblicken. Wie Leiterin Astrid Richter mitteilte, konnte die heimische Bibliothek im vergangenen Jahr 16 000 mehr Ausleihen verzeichnen als 2019. „Wir hatten insgesamt 66 000 Ausleihen und sind damit völlig zufrieden“, freute sie sich.

Werl – Nur die Zahlen der Neuanmeldungen sind leicht rückläufig. Aber das liegt ihrer Meinung nach an der Corona-Pandemie. Normalerweise hat die Stadtbücherei im Jahr gut 420 neue Leser. Im vergangenen waren es nur 300 Neuanmeldungen. Astrid Richter ist sich sicher, dass dies mit den Absagen der einzelnen Veranstaltungen zusammenhängt. „Alleine die Bücherei-Führungen für die Kindergärten und Grundschulen bringen uns viele neue Leser pro Jahr“, verrät sie.

Allerdings ist das Leserverzeichnis nicht gesunken. Die städtische Bücherei konnte den Kundenstamm halten. 1054 registrierte Leser und Familien halten der Bücherei weiterhin die Treue und diese Zahl ist laut Astrid Richter in den vergangenen Jahren weder gesunken noch gestiegen.

Neues Angebot nach Zwangsschließung

Nach der vierwöchigen kompletten Zwangsschließung bis Mitte Januar, ist es der Stadtbücherei nun erlaubt, ein neues Angebot für die Leser zu bieten. „Stadtbücherei to go“ ist das neue Format der städtischen Einrichtung.

Wie beim „Click and Collect“ in den Geschäften, können sich die Leser Bücher oder Medien ausleihen. „Wir hatten bis zum 4. Januar geschlossen und uns dann überlegt, was wir unseren Lesern anbieten können“, berichtet Astrid Richter. Sie erzählt weiter, dass Mitte Januar der Beschluss kam, dass das Ausleihen von Büchern und Medien unter bestimmten Voraussetzungen wieder möglich ist, und sie mit ihren Mitarbeitern sofort an einer Umsetzung gearbeitet haben.

In der vergangenen Woche ist das neue Ausleih-Model angelaufen. „Damit sind wir bis jetzt sehr zufrieden“, erzählt sie. Schon nach ein paar Tagen hatten sich viele Leser gemeldet und fast 500 Bücher geordert. Die registrierten Kunden rufen an oder melden sich per E-Mail und teilen die Wünsche den Mitarbeitern mit. „Wir machen dann eine feste Uhrzeit aus, um zu verhindern, dass sich mehrere Leser an der Tür treffen. Wir haben dafür eine 15 Minuten Rhythmus eingeführt“, teilt die Leiterin mit.

Überraschungstüten für die Kunden

Die fünf Mitarbeiter der Bücherei packen die bestellten Pakete zusammen und händigen die Tüten an der Tür aus. „Das läuft alles reibungslos“, freut sich Astrid Richter. Am besten laufen Krimis, Liebesgeschichte, historische Romane und Kinderbücher. „Es gibt Leser, die melden sich und wollen einfach mehrere Krimis haben und für die Kunden packen wir ein Überraschungstüte zusammen“, verrät sie.

Die Stadtbücherei hat die anstehenden Gebühren bis Anfang März verschoben, so dass die Leser bei den Online-Ausleihen keine Probleme bekommen. „Wir haben viele Leser, die E-Books nutzen“, berichtet sie.

In der Stadtbücherei wird derzeit der komplette Bestand gesichtet, sagt Astrid Richter. So genannte „Ladenhüter“, die seit Jahren im Regal stehen und kaum ausgeliehen werden, kommen aus dem Bestand. „Wenn wir wieder öffnen dürfen, planen wir, einen großen Bücherflohmarkt auszurichten“, sagt die Leiterin.

Digitale Alternativen für „Nacht der Bibliotheken“

Sie blickt auch bei den Veranstaltungen nach vorne. Für die im März anstehende „Nacht der Bibliotheken“ wird es noch keine Veranstaltung in der Bücherei geben. Allerdings denkt Astrid Richter an eine digitale Alternative. Ebenfalls laufen die Vorbereitungen für den „Sommerleseclub“. Sie weiß, dass der in diesem Jahr noch unter anderen Bedingungen stattfinden wird. Aber ausfallen soll diese Reihe nicht. Gespannt schaut sie schon auf dem Herbst. „Da sind wir bei „Mord am Hellweg“ dabei, die im vergangene Jahr ausgefallen ist“, so die Büchereileiterin.

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