Den Antrag hierfür übernahm die Stadt Werl. Doch nach sieben Wochen sei noch immer keine Rückmeldung erfolgt. Da habe er eine Mail nach Bonn geschrieben und erfahren, dass niemals ein Antrag aus Werl eingetroffen sei. Also habe er wieder bei der Stadt angerufen. „Man sagte mir, man warte immer noch auf die Antwort aus Bonn. Da habe ich geantwortet: Da können Sie lange warten, denn Sie haben ja nix beantragt.“ Tatsächlich: Der zuständige Mitarbeiter hatte bei der elektronischen Beantragung den letzten und notwendigen Klick versäumt. „Und man sagte mir: Aber das macht ja nichts, wir beantragen das jetzt neu und übernehmen dafür die Kosten für den Antrag.“
Dadurch seien sieben Wochen, in denen er das Lokal hätte öffnen können, ins Land gegangen. Ihm sei dadurch einiges an Einnahmen durch die Lappen gegangen, „und was nutzt es da, wenn die Stadt die Kosten für den Antrag übernimmt?“ Die betragen 13 Euro – das entspricht einer großen Pizza Margherita. Berri: „Das war schon sehr unprofessionell.“
Alexandra Kleine, Fachbereichsleiterin der Stadt, räumt ein: „Bei der Beantragung des Gewerbezentralregisterauszuges kam es bedauerlicherweise zu einem Fehler bei der Datenübertragung, der leider unbemerkt blieb. Ein neuer Antrag wurde unmittelbar nach Bekanntwerden des Fehlers erneut übermittelt.“ Da bei ausländischen Staatsangehörigen oder Personen mit doppelter Staatsangehörigkeit wie Berri immer die ausländische Botschaft angehört werden müsse, habe die Bearbeitungszeit vier Wochen betragen. „Insgesamt ist leider ein Zeitverzug von fünf Wochen eingetreten.“
Seit drei Wochen hat Berri die Pizzeria geöffnet. Die Konzession kam nach den Reibereien recht schnell. Dennoch: Für den Gastronom behält die Sache einen bitteren Nachgeschmack.
Geärgert hat sich Berri auch darüber, dass die Stadt von ihm gefordert hat, dass er die Blumenkübel vor dem Byblos entfernen solle. „Seit drei Jahren führe ich dieses Restaurant, es gab nie zuvor eine Beschwerde.“
Laut Kleine hatte sich eine sehbehinderte Frau beschwert, dass durch das Aufstellen von Stuhlreihen Probleme entstanden seien, ungehindert die Fußgängerzone zu passieren. „Bei einer Überprüfung am selben Tag fiel auf, dass es tatsächlich sehr eng an der Stelle war“, so Kleine. Zwischen Schirmen und Blumenkübeln seien nur knapp 2,70 Meter Platz gewesen, der Rettungsweg müsse aber 3,50 Meter breit seien.
Laut Berri habe eine Mitarbeiterin des Ordnungsamtes ihn bei einem Ortstermin wissen lassen, dass er die Erlaubnis zum Aufstellen der Kübel lediglich beantragen müsse. „Aber warum sagt man mir das nicht gleich und fordert zunächst, ich solle sie entfernen? Mit solchen Aktionen macht die Stadt die Geschäftsleute doch kaputt.“ Doch laut Kleine ging es nicht nur um die Kübel. Berri habe auch die Stuhlreihen zurückbauen müssen. Bei einem Ortstermin seien die Flächen, die er für die Gastronomie nutzen darf, besprochen und festgelegt worden. „Zeitgleich erhielt er auch die Genehmigung für eine Blumenumrandung.“